Waffenamnestie in Tschechien: Mann übergibt Polizei T-34-Panzer und Artilleriekanone

Polizeibeamte in der Tschechischen Republik waren fassungslos, als ihnen ein Mann im Rahmen einer landesweiten Waffenamnestie einen rosa gestrichenen sowjetischen T-34-Panzer und eine SD-100-Haubitze übergab. Das Kriegsgerät soll nun unschädlich gemacht werden.

Als die tschechische Polizei Anfang dieses Jahres in einem Youtube-Video einen Panzer zeigte, um für die landesweite Waffenamnestie zu werben, wusste sie noch nicht, dass jemand diesen Aufruf nicht als Witz wahrnehmen würde.

Ein Mann aus der nördlichen Region Hradec Králové kam zur Polizei und räumte ein, dass er einen sowjetischen, aus irgendeinem Grunde rosa gestrichenen, Panzer T-34/85 und eine selbstfahrende Artilleriekanone SD-100 besitzen würde. Das Kriegsgerät war in der Tschechischen Republik nach sowjetischem Vorbild hergestellt worden.

Der ungenannte Sammler historischer Waffen soll seit den 1990er-Jahren im Besitz der Gegenstände sein. Er ging davon aus, den Panzer und die Artilleriekanone legal in Besitz gehabt zu haben, war sich aber nicht sicher, ob diese ordnungsgemäß unschädlich gemacht worden waren.

Nach Inspizierung der Technik kam die Polizei zum Schluss, dass der Besitz nach geltendem Gesetz illegal ist. Der Besitzer muss die Waffen nun schussuntauglich machen, um sie weiter in seiner Garage behalten zu dürfen. Außerdem gibt es noch immer keine Erklärung dafür, warum der T-34-Panzer rosa angestrichen ist.

Der sowjetische T-34-Panzer gehört zu den Symbolwaffen des Zweiten Weltkrieges, der eine Schlüsselrolle im Sieg der Roten Armee über Nazi-Deutschland gespielt hat. Die Nazis bezeichneten den T-34 als Wunderwaffe, da er im Vergleich mit vielen deutschen Panzern eine robuste Panzerung und überlegene Feuerkraft hatte. Der T-34/85 ist eine verbesserte Modifikation des am meisten in Serie produzierten Panzers der Sowjetunion. Die SD-100-Haubitze ist eine Version der sowjetischen Artillerieplattform SU-100 mit Eigenantrieb, die die Tschechische Republik Mitte der 1950er-Jahre in Lizenz hergestellt hat.

Die Waffenamnestie in Tschechien startete im Januar und endet im Juli. Ziel des Programms ist es, Waffen zu legalisieren, die Menschen ohne erforderliche Papiere in Besitz haben. Die Amnestiedokumente werden jedoch nur für unschädlich gemachte Waffen ausgestellt.

Mehr zum Thema - Panne bei Militärübung in Israel: Panzer befährt Transporter und kippt um (Video)