Im vergangenen Jahr erreichte die tödliche Gewalt in Schweden einen neuen Rekord. Die Schwedische Nationale Behörde für Kriminalitätsprävention Brå (Brottsförebyggande Rådet) begann im Jahr 2002 mit den Aufzeichnungen. In dem kleinen skandinavischen Land wurden im Jahr 2020 nach ihrem neuesten Bericht 124 Fälle von tödlicher Gewalt, darunter Mord, Totschlag, Kindestötung und fahrlässige Tötung registriert.
In 10 Prozent der Fälle wurde eine Person unter 18 Jahren Opfer der Gewalt. Insgesamt gab es fast doppelt so viele Fälle wie im Jahr 2012. Bei 48 Fällen kamen Waffen zum Einsatz. In der Region Stockholm stieg die Zahl der Gewaltdelikte um 11 Prozent, während sie in Malmö und Uppsala zurückging. 20 Prozent der Tatverdächtigten sind Frauen.
Die schwedische Presse sieht in diesem Trend wenig Überraschendes. So meldet Aftonbladet, dass die Zahlen nur den Trend der letzten sechs Jahre bestätigten und die Gewalt weiter zunimmt. Dies sei "nicht sensationell".
Die Opposition der Schwedendemokraten und der Moderaten werfen der Regierung unter Ministerpräsident Stefan Löfven vor, nichts gegen die Bandenkriminalität im Land zu tun. Auch ist anzumerken, dass die Pandemie dazu beigetragen hat, die Gewalt im privaten Bereich ansteigen zu lassen. Die Leidtragenden sind zumeist Frauen. So stieg auch die Zahl der 2020 gemeldeten Vergewaltigungen um 9 Prozent auf rund 93 Fälle.
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