Der französische Präsident Emmanuel Macron hat die Franzosen dazu aufgerufen, angesichts einer drohenden dritten COVID-19-Welle ihre sozialen Interaktionen zu reduzieren und "extrem vorsichtig" zu sein. Er räumte aber ein, dass zudem strengere Regeln notwendig sein werden. Der Politiker sagte am Dienstag gegenüber Reportern:
"Die Regierung wird zweifellos andere Regeln aufstellen müssen. Wir müssen weiterhin die Entwicklung der Epidemie verfolgen."
Macron fügte hinzu, dass diesmal ein regionaler Ansatz gewählt werden müsse, anstatt eine weitere landesweite Abriegelung zu verhängen.
Während die dritte COVID-19-Welle Frankreich im Griff hat, appellierte Macron an das "kollektive Gewissen" seines Landes und forderte die Menschen auf, "extrem vorsichtig zu sein". Die Bevölkerung müsse anerkennen, dass das Virus "auf französischem Boden sehr präsent ist". Er stellte fest:
"Wir müssen alle verantwortungsbewusst sein und uns mobilisieren. Es ist sehr wichtig, die Regeln zu befolgen, die in den vergangenen Tagen festgelegt wurden."
Der französische Präsident fügte hinzu, Home Office und die Einschränkung sozialer Interaktion seien weiterhin vonnöten.
Sechzehn Departements Frankreichs unterliegen seit Samstag neuen restriktiven Maßnahmen, da die Zahl der Virusfälle im ganzen Land weiter steigt. Mit rund 4.450 Menschen auf den Intensivstationen nähert sich die Zahl dem Höhepunkt der zweiten Welle Mitte November vergangenen Jahres.
Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, versprach Macron, dass Impfzentren "morgens, mittags und abends" geöffnet sein werden. Er betonte: "Wir kämpfen darum, genug Impfdosen zu bekommen." Ab April werde es eine Änderung geben, sodass Impfungen auch an Wochenenden und Feiertagen zugänglich sein werden.
Die französische Regierung steht vor der Herausforderung, die Bürger davon zu überzeugen, dass die angebotenen Impfungen sicher sind. Neue Daten des internationalen Marktforschungsunternehmens YouGov vom Montag zeigen, dass nur 23 Prozent der Franzosen den Impfstoff von AstraZeneca für sicher halten. Dass das Vakzin nicht sicher sei, denken 61 Prozent der Befragten. Auch das Vertrauen in die Impfstoffe von Pfizer und Moderna ist in Frankreich geringer als in anderen Ländern der EU.
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