Bei der Pressekonferenz wurde Breton gefragt, ob die EU Sputnik V zu ihrer Impfstoffliste hinzufügen sollte, um sicherzustellen, dass der Block seine Impfziele erreicht. Der EU-Funktionär antwortete im Hinblick auf das russische COVID-19-Schutzmittel, dass das derzeitige Portfolio von vier zugelassenen Impfstoffen "hoffentlich bald" auf fünf aufgestockt werde. Er lobte die Entwicklung russischer Forscher und schätzte ihre Schutzwirkung hoch, indem er sagte:
"Sputnik V ist natürlich ein guter Impfstoff, weil ich glaube, dass die Russen ziemlich gute Wissenschaftler sind. Und natürlich hätte ich keinen Grund, daran zu zweifeln."
Breton erklärte, dass es für die EU wichtig sei, verschiedene Arten von Corona-Vakzinen in seinem Impfstoffbestand zu haben, damit die Impfkampagne der Union bis zum Sommerende abgeschlossen werden kann. In Bezug auf die mögliche Herstellung von Sputnik V in der EU verwies Breton auf die aktuelle Überlastung der Produktionskapazitäten bei der Herstellung der bereits zugelassenen Impfstoffe, schloss jedoch eine solche Möglichkeit in der Zukunft nicht aus.
Brüssel sah sich mit großen Schwierigkeiten konfrontiert, nachdem der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca seine geplanten Impfstofflieferungen von den ursprünglich 90 Millionen Dosen im ersten Quartal 2021 auf 40 Millionen und später auf 30 Millionen reduzierte. Die Änderung habe das Impftempo in der Europäischen Union schmerzhaft reduziert, sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Mittwoch vor Reportern.
Mehrere EU-Staaten, darunter Frankreich, Deutschland, Spanien und Italien, hatten Anfang diese Woche die Impfungen mit dem AstraZeneca-Stoff vorerst ausgesetzt, weil mehrere Fälle mit Blutgerinnseln in den Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang zur Impfung gemeldet wurden.
Neben AstraZeneca hat die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) inzwischen auch die Corona-Impfstoffe von Pfizer, Moderna und Janssen zugelassen. Am 4. März hat die EMA den Beginn einer Untersuchung des Sputnik-V-Impfstoffs bekannt gegeben. Die EU-Regulierungsbehörde erklärte, dass Fachleute im Rahmen der Untersuchung die Übereinstimmung des Arzneimittels mit den EU-Standards im Bereich Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität bewerten werden.
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