Besonders hart gingen Beamte der Amsterdamer Polizei gegen rund 1.000 Anti-Corona-Demonstranten am Sonntag im Park Malieveld in Den Haag vor. Der Bürgermeister von Den Haag Jan van Zanen hatte angekündigt, gegen alle hart vorzugehen, die die Corona-Abstandregeln missachteten. Mit Teleskopschlagstöcken, Hunden und Tränengas trieben die Beamten auf der Grünanlage inmitten der Stadt friedliche Demonstranten nach zweimaliger Aufforderung, den Platz zu verlassen, auseinander. Die Demonstration war nur für 200 Personen zugelassen. Ein Hundehalter sei angeblich von einem Protestierenden angegriffen worden. Ein Radfahrer wurde von drei Polizisten mit Schutzschild und Gummiknüppel von seinem Fahrzeug abgedrängt und geschlagen. Ein Polizeisprecher im AD (bekannt als Algemeen Dagblad): "Er wurde nicht verletzt, wurde aber wegen eines schweren Angriffs festgenommen."
Gezielt schlugen sie auch auf Passanten ein, die sich zufällig am Rande der Veranstaltung befanden.
Mit einer Reiterstaffel und einem Wasserwerfer trieben die Beamten die Menge auseinander. Ein Mann wurde von einem Einsatzfahrzeug niedergefahren und verletzt. Die Demonstranten leisteten keinen Widerstand. 20 Personen wurden festgenommen.
Die Demonstranten hätten die Polizei mit schweren Feuerwerkskörpern angegriffen, teilte diese mit. Ein Beamter habe auch einen Warnschuss abgeben. Demonstranten mit einem Kampfhund bedrängten diesen Angaben zufolge zuvor einen Polizisten und traten einen Polizeihund. Die Polizei reagierte mit dem Einsatz Wasserwerfern, Schlagstöcken und Polizeihunden. Ein festgenommener Demonstrant wurde von einem Polizeihund gebissen.
Auch am Amsterdamer Museumsplein nahmen aus einer spontane Demo von 150 Menschen drei Anti-Corona-Demonstranten wegen Widerstands fest. Zehn vorläufig Festgenommene wurden abends wieder freigelassen.
Zum ersten Mal wird aa Montag die Parlamentswahl an drei Tagen stattfinden. Rund 13 Millionen Bürger sind ab Montag aufgerufen, die 150 Abgeordneten der Zweiten Kammer zu wählen. In den Umfragen liegt die rechtsliberale VVD des Ministerpräsidenten Mark Rutte unangefochten auf Rang 1. Die Ausgangssperre im Rahmen des Lockdowns wird auch an den drei Wahltagen aufrechterhalten. Allerdings gibt es für Spätwähler und Mitarbeiter der Wahllokale Ausnahmeregelungen.
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