EU nimmt Verhandlungen über Beschaffung von Sputnik V auf

Die EU beabsichtigt, Verhandlungen über den Kauf des russischen Impfstoffs Sputnik V aufzunehmen. Ungarn und die Slowakei erhielten bereits erste Chargen. Auch Tschechien ist am Impfstoff interessiert. Italien prüft die Möglichkeit einer eigenen Sputnik V-Produktion.

Die Europäische Union will Verhandlungen über den Kauf des russischen Impfstoffs Sputnik V aufnehmen, um ein Impfprogramm gegen das Coronavirus unter den Bevölkerungen der EU-Mitgliedsstaaten durchzuführen. Dies meldeteReuters am Montag.

Nach Angaben von Reuters teilte ein EU-Beamter mit, der an den Gesprächen mit Impfstoffherstellern beteiligt sein soll, die EU-Kommission erwäge, Verhandlungen mit den Herstellern von Sputnik V aufzunehmen. Um die Verhandlungen zu starten, benötige die EU Anfragen aus vier Ländern, hieß es.

Man unterstrich, dass Ungarn und die Slowakei bereits die ersten Chargen des russischen Impfstoffs erhalten haben. Die Tschechische Republik ist ebenfalls am Erwerb des Vakzins interessiert. Italien könnte zudem das erste europäische Land sein, in dem die Produktion von Sputnik V gemäß der zwischen Adienne Pharma & Biotech sowie dem russischen Direktinvestitionsfonds getroffenen Vereinbarung aufgenommen wird.

Unterdessen betonte der bayrische Ministerpräsident Markus Söder, die EU solle sich mit einer schnelleren Zulassung von Impfstoffen aus China und Russland beschäftigen. Er vertritt die Meinung, man brauche einen Exportstopp für den AstraZeneca Impfstoff aus der EU.

Am 4. März hat die Europäische Arzneimittel-Agentur den Beginn einer Untersuchung des Sputnik V-Impfstoffs bekannt gegeben. Die EU-Regulierungsbehörde erklärte, dass Fachleute im Rahmen der Untersuchung die Übereinstimmung des Arzneimittels mit den EU-Standards im Bereich Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität bewerten werden.

Sputnik V gehört zu den drei weltweit führenden Coronavirus-Impfstoffen in Bezug auf die Anzahl der Zulassungen durch staatliche Regulierungsbehörden. Bisher wurde der russische Impfstoff in 50 Ländern mit einer Gesamtbevölkerung von über 1,3 Milliarden Menschen registriert.

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