Niederlande setzen vorläufig AstraZeneca-Impfungen aus

Die Niederlande haben beschlossen, die Verwendung des Impfstoffs von AstraZeneca für zwei Wochen auszusetzen. Die Entscheidung gilt als Vorsichtsmaßnahme. Die Regierung wolle damit eine mögliche Entwicklung von Blutgerinnseln bei Geimpften verhindern, hieß es.

Die Niederlande haben entschieden, die Impfungen mit dem britisch-schwedischen Vakzin AstraZeneca für zwei Wochen auszusetzen. Die Maßnahme gilt somit bis mindestens 28. März. Laut der Arzneimittelbehörde erfolgt dies auf der Grundlage "neuer Informationen".

Zuvor hatten weitere europäische Länder, darunter Dänemark, Island, Irland, Italien und Norwegen, die Impfung mit dem Vakzin von AstraZeneca aufgrund von Berichten über Blutgerinnsel bei Geimpften ausgesetzt.

Sechs Berichte über mögliche Nebenwirkungen gingen aus Dänemark und Norwegen ein. Es handelt sich um seltene Fälle einer Bildung von Blutgerinnseln und eine Abnahme der Anzahl von Blutplättchen im Blut bei Menschen über 50. Ein Mensch starb kurz nach der Impfung an einem Blutgerinnsel. In den Niederlanden wurden bisher keine derartigen Nebenwirkungen gemeldet.

Unterdessen betonte der niederländische Gesundheitsminister Hugo de Jonge, die entscheidende Frage sei, ob die Beschwerden nach oder wegen der Impfung auftraten:

"Wir müssen immer auf Nummer sicher gehen. Daher ist es klug, nun auf die Pausetaste zu drücken."

Die Aussetzung der Impfungen führte zur Annullierung von 43.000 Terminen. Rund 29.000 Menschen sollten diese Woche geimpft werden und weitere 14.000 Menschen in der kommenden Woche. Der Impfstoff wird hauptsächlich für die am stärksten gefährdeten Beschäftigten im Gesundheitswesen und für Menschen im Alter von 60 bis 64 Jahren verwendet.

AstraZeneca veröffentlichte unterdessen am Sonntag eine Erklärung, in der das Unternehmen die Sicherheit seines Impfstoffs garantiert und betonte, dass diese Ergebnisse auf einer Studie zum Gesundheitszustand von mehr als 17 Millionen in der Europäischen Union und im Vereinigten Königreich geimpften Personen beruhen.

Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Europäische Arzneimittel-Agentur riefen zur weiteren Verwendung des Impfstoffs auf. Die Vorteile einer Verwendung würden weiterhin die Risiken überwiegen, es bestehe derzeit kein direkter Zusammenhang zwischen der Impfung und den Blutgerinnseln. Dagegen warnen Wissenschaftler wie der Toxikologe Stefan Hockertz und der Biologe Clemens Arvay schon länger vor den möglichen Risiken beim Einsatz Risiken der in kürzester Zeit entwickelten neuartigen Impfstoffe.

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