Slowakei genehmigt russischen Corona-Impfstoff Sputnik V

Die Slowakei folgte dem Beispiel Ungarns und registrierte den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V, ohne auf die Zulassung der EU-Regulierungsbehörde zu warten. Die ersten Lieferungen des Impfstoffs in die Slowakei sollen am 1. März erfolgen.

Die Slowakei folgte Ungarns Vorhaben und registrierte den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V, ohne auf die Zulassung der EU-Regulierungsbehörde zu warten, erklärte der Russische Direktinvestitionsfonds (RDIF) in einer Erklärung.

"Der Russische Direktinvestitionsfonds (RDIF) gibt die Registrierung des russischen Sputnik-V-Impfstoffs gegen das Coronavirus in der Slowakischen Republik bekannt. Damit ist die Slowakei das 39. Land  auf der Welt und das zweite Land der Europäischen Union, das die Verwendung von Sputnik V genehmigte. Der Impfstoff wurde im Rahmen des Zulassungsverfahrens für die Notfallanwendung zugelassen."

Auch Ungarn ließ Sputnik V unlängst zu. Das teilte der Minister für Humanressourcen Miklós Kásler Anfang Februar mit. Das Zentrum für Nationale Volksgesundheit (NNK) habe nach Ende der notwendigen Prüfung die Genehmigung erteilt, sagte Kásler, zu dessen Ressort auch das Gesundheitswesen gehört. Ungarn nutzt damit erstmals einen Impfstoff gegen das Coronavirus, der noch nicht EU-weit zugelassen ist.

Die ersten Lieferungen des Impfstoffs in die Slowakei sollen am 1. März erfolgen. Der slowakische Ministerpräsident Igor Matovič wolle man nicht bis zu einer Zulassung von Sputnik V durch die  Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) warten, da "jeden Tag Dutzende unserer Bürger an COVID-19 sterben" und man daher "keine Zeit verschwenden" wolle.

Sputnik V ist einer der drei weltweit führenden Corona-Impfstoffe, gemessen an der Anzahl der Zulassungen, die von den staatlichen Regulierungsbehörden erhalten werden. Die Gesamtbevölkerung der 39 Länder, die den Impfstoff registriert haben, beträgt über 1,1 Milliarden.

Im Februar veröffentlichte die renommierte medizinische Fachzeitschrift The Lancet eine Zwischenanalyse aus der klinischen Phase-III-Studie des russischen Impfstoffs, die eine 91,6-prozentige Wirksamkeit gegen COVID-19-Symptome zeigt. Russland strebt eine Registrierung des Vakzins in der Europäischen Union an. Ein entsprechender Antrag ist bereits bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA eingereicht worden.

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