"Ein menschlicheres Umfeld" – Immer mehr Familien zieht es wegen Corona aus der Stadt aufs Land

Die Corona-Krise zeigt sich mitunter als Katalysator verschiedener Entwicklungen, die sich bereits lange vor 2020 angekündigt haben. Manchmal kehrt es diese auch radikal um. In vielen Teilen der Welt werden auf einmal die ländlichen Regionen wieder attraktiv, das zeigt sich besonders in Italien.

Die Corona-Krise hat unser Leben und das Verständnis von Normalität verändert. Vieles, das ehemals Vorteile bot, zeigt sich nun von der Kehrseite. Für viele verlor die Stadt zusehends an ihrer ehemaligen Attraktivität. Vor allem für Familien wurde die Corona-Zeit zur Herausforderung.

Einige nutzten diese aber auch als Chance, um den Traum vom Landleben endlich Realität werden zu lassen. 

"Wir hatten uns schon länger Gedanken darüber gemacht, außerhalb der Stadt zu leben. Also hat COVID uns sicherlich die Chance gegeben, das zu tun",

resümiert Elisabetta Freggiaro, die mit ihrer Familie von Mailand in die Provinz Brianza gezogen ist.

"Wir sind nicht umgezogen, weil wir Angst vor dem Virus hatten, sondern weil wir an einem Ort leben wollten, der gleichgeblieben ist und nicht seine grundlegenden Werte verloren hat. In Mailand und vielen anderen großen Städten bemerkt man die Veränderungen viel stärker als in kleineren, naturverbundenen Orten. Den ersten Lockdown haben wir in Mailand verbracht, daher kennen wir den Unterschied gut."

Besonders die ländliche Gelassenheit und die Abwesenheit von Gedränge und Stress ist für Freggiaro und ihre Familie ein deutlicher Pluspunkt im Vergleich zu ihrem vorigen Zuhause.

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