Das Unglück ereignete sich am Montag gegen 15 Uhr Ortszeit in Camogli, einem Touristenort unweit der Stadt Genua in der italienischen Region Ligurien, berichtete die Zeitung Daily Mail. Durch den Erdrutsch wurden rund 200 Särge sowie zahlreiche Urnen die Klippe hinuntergerissen und zwei Kapellen auf dem etwa 150 Jahre alten Friedhof zerstört. Bilder vom Vorfallort zeigen, wie die Särge zusammen mit Stein und Geröll vom Abhang aus rund 50 Meter tief direkt ins Wasser rutschten.
Kurz nach dem Abbruch starteten lokale Rettungskräfte die Bergungsarbeiten am zerstörten Friedhof, die Küstenwache setzte Drohnen ein. Trotz der Bemühungen bleiben Dutzende menschliche Überreste weiterhin vermisst. Indessen zeigten sich die Angehörigen der auf dem Friedhof bestatteten Menschen über die mangelnden Schritte lokaler Behörden entsetzt, um das Unglück zu verhindern.
Laut Medienberichten soll eine Küstenerosion den Erdrutsch verursacht haben, die durch die jüngsten starken Regenfälle in Ligurien begünstigt worden seien. Camoglis Bürgermeister Francesco Olivar zufolge waren schon seit einiger Zeit Arbeiten im Gange, um die Klippe zu befestigen. Dies habe allerdings nichts daran geändert, dass der Erdrutsch "schwer vorherzusagen war", so Olivar. Nur durch einen glücklichen Zufall konnten bei dem Unglück Verletzte und Todesopfer verhindert werden – der Friedhof ist montags immer geschlossen.
Bis zum späten Montagabend konnten insgesamt zehn Särge geborgen werden, der Einsatz wurde auch noch am Dienstag fortgesetzt. Der lokale Leichenbeschauer nahm bereits seine Arbeit auf, um die geborgenen Überreste zu identifizieren.
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