Ganz Gallien? Nein! Französisches Dorf wehrt sich gegen SpaceX-Projekt für Satellitenbodenstation

Es klingt wie aus einem Asterix-Band: Ein "unbeugsames" Dorf im Nordwesten Frankreichs, Saint-Senier-de-Beuvron, wehrt sich gegen die Pläne von Elon Musks Unternehmen SpaceX, eine Infrastruktur für dessen Hyper-Speed-Internet-Satelliten zu bauen.

"Das Projekt in der Gemeinde Saint-Senier-de-Beuvron würde darin bestehen, eine Bodenstation zu errichten, die aus neun Kuppeln besteht und die eine Verbindung mit Satelliten in einer niedrigen Umlaufbahn herstellen soll", erklärte die Stadträtin Noemi Brault am Mittwoch.

"Wir haben dieses Projekt abgelehnt, weil es an Informationen über die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, aber auch auf die Tiergesundheit mangelte, da wir uns in einer sehr ländlichen Gegend mit vielen Landwirten in der Umgebung befinden", so Brault weiter. Der Bürgermeister des Dorfes, Benoit Hamard, stellt das Projekt ebenfalls in Frage und sagte, dass SpaceX eine Baugenehmigung beantragen müsse.

Anfang Februar hatte SpaceX seine Pläne für drei Standorte in Frankreich vorgestellt, darunter auch Saint-Senier-de-Beuvron, wo die 350 Einwohner die Nachricht nicht gerade mit offenen Armen aufnahmen. So erklärte eine Anwohnerin:

"Ich wollte schon immer in der Natur leben, auf dem Land, also so weit weg von Netzwerken und allem wie möglich, und am Ende des Tages wird es dasselbe sein wie in einer Stadt."

Starlink von SpaceX ist ein Satellitennetzwerk, das in der Zukunft weltweiten Internetzugang bieten soll. Seit 2020 befindet es sich im Betatest. Zum Kerngeschäft von Starlink zählen der Internetzugang in ländlichen Gebieten und das Online-Gaming. Mit rund 900 Starlink-Satelliten im Erdorbit, Stand Ende 2020, ist SpaceX der mit Abstand größte kommerzielle Satellitenbetreiber. Ende letzten Jahres erhielt es die Genehmigung für europäische Bodenstationen.

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