Polizei nimmt drei Syrer fest – Verdacht auf Vorbereitung eines islamistischen Anschlags

Die Polizei hat in Deutschland und Dänemark drei Brüder aus Syrien festgenommen, die im Verdacht stehen, einen islamistischen Terroranschlag vorbereitet zu haben. Die Aufmerksamkeit der Behörden weckte offenbar eine größere Bestellung von Chemikalien.

Einer der drei Verdächtigen sei nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa bereits am vergangenen Wochenende im hessischen Dietzenbach festgenommen worden. Seine beiden Brüder, von denen einer in Dessau-Roßlau ansässig war, hat die Polizei den Angaben zufolge in Dänemark festgesetzt. Dort seien auch die Chemikalien gefunden worden, hieß es. Die Polizei vereitelte womöglich einen islamistischen Terroranschlag.

Bei einem Bruder fand die Polizei demnach das Bild der Fahne der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf dem Handy. Die Polizisten hätten zudem eine Koran-Ausgabe gefunden, in der bestimmte Stellen markiert gewesen seien, die auf eine extremistische Gesinnung schließen lassen könnten.

Die Eltern der Brüder leben den Angaben zufolge in Dänemark. Die Familie soll sich mindestens seit 2005 in Europa aufhalten und bereits früher wegen extremistischer Gesinnung aufgefallen sein. Ein sogenannter Gefahrenabwehrvorgang dazu, der über mehrere Jahre lief, soll allerdings keine konkreten Hinweise auf terroristische Aktivitäten zutage gefördert haben. Die Brüder im Alter von 33, 36 und 40 Jahren seien alle in Damaskus geboren, hieß es aus Sicherheitskreisen.

Das Bundeskriminalamt war nun auf das Trio aufmerksam geworden, nachdem einer der Brüder in Polen jeweils fünf Kilogramm Aluminiumpulver und Schwefel zur Lieferung nach Dessau-Roßlau bestellt hatte. Der dort lebende Bruder hatte sich nach dpa-Informationen auch in der Vergangenheit häufiger bei seiner Familie in Dänemark aufgehalten.

In Dänemark sind weitere Personen verhaftet worden – in beiden Ländern zusammengenommen mehr als ein Dutzend, wie der Standard berichtet. Wo der mutmaßliche Anschlag hätte stattfinden sollen, ist noch nicht bekannt. 

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(dpa/rt)