Frankreich: Olympique Marseille sagt Fußballspiel wegen Hooligan-Randale ab

Das Spiel der französischen Ligue 1 von Olympique Marseille gegen Stade Rennes vom Samstagabend wurde verschoben. Der Grund sind Randale von mehreren hundert Ultras wenige Stunden zuvor. Ein Sachschaden von mehreren 100.000 Euro soll laut Verein entstanden sein.

Das für Samstagabend vorgesehene Match zwischen Olympique Marseille und Stade Rennes wurde von der französischen Liga wenige Stunden vor Spielbeginn abgesagt. Am Nachmittag hatten etwa 300 Ultras gewaltsam versucht, sich Zugang zum Trainingsgelände des Marseiller Clubs zu verschaffen.

Der neunmalige französische Meister steckt seit Wochen in der Krise. In den letzten acht Pflichtspielen schaffte es Olympique Marseille nur zu einem Sieg und zu zwei unentschiedenen Partien. Zuletzt kassierte der Verein drei Niederlagen hintereinander und rutschte auf Rang sechs in der Tabelle ab. Die versammelten Anhänger des Klubs forderten den Rücktritt der Vereinsführung, allen voran von Jacques-Henri Eyraud. Der französische Unternehmer ist derzeitiger Präsident des Vereins.

Der Protest endete mit Randalen. Die Ultras warfen Rauchbomben und zündeten Feuerwerkskörper. Nach Angaben französischer Medien fing ein Baum Feuer, die französische Nachrichtenagentur AFP schrieb von drei verbrannten Zypressen.

Wie die örtliche Polizei auf Twitter schrieb, griffen einige der Anhänger vor Ort auch Polizisten an. Einsatzkräfte nahmen bei der Aktion 25 Menschen fest.

In einem weiteren Video in den sozialen Netzwerken sind Randalierer vor dem Eingangstor zum Stadion zu sehen. Zudem sollen Autos beschädigt worden sein.

Nach Angaben des Vereins soll ein Sachschaden von mehreren hunderttausend Euro entstanden sein. Zudem kündigte der Club an, "Klagen einzureichen, um "die Rechte des Vereins gegen diese Barbarei geltend zu machen", wie es in einer Stellungnahme nach dem Vorfall hieß. Darin ist auch die Rede von einer "lebensbedrohlichen" Lage. Ein neues Datum für die Partie gibt es noch nicht.

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