Polens Ex-Vizeregierungschefin entschuldigt sich für Skiurlaub während Lockdown

Während die meisten Polen derzeit zu Hause eingesperrt sind, nahmen die Kinder der polnischen Ex-Vizeregierungschefin Jadwiga Emilewicz an einem Skitraining teil. Auch sie selbst glitt während des Lockdowns die Skipisten hinunter. Nun entschuldigte sich die 46-Jährige.

"Was sich ereignet hat, hätte nicht passieren dürfen", sagte die Politikerin am Dienstag. Die wütenden Reaktionen ihrer Mitbürger seien berechtigt.

Mitte Januar hatte der Fernsehsender TVN24 Aufnahmen veröffentlicht, die die drei Kinder von Emilewicz bei einem Skitraining in einem südpolnischen Wintersportort in der Tatra zeigten. Auch die frühere Vizeregierungschefin war mit Helm und Skibekleidung zu sehen. Der Fall hatte in Polen für großen Unmut gesorgt. Ähnlich wie in Deutschland sind die Skigebiete derzeit wegen der COVID-19-Pandemie geschlossen. Ausnahmen gelten nur für Leistungssportler, die sich auf Wettkämpfe vorbereiten.

Die Bilder sorgten in der polnischen Öffentlichkeit für Empörung. In ihrer ersten Reaktion hatte Emilewicz zunächst erklärt, ihre Söhne seien Mitglieder eines Warschauer Skiclubs und als Leistungssportler beim Skiverband PZN registriert. Ein Sprecher des Skiverbandes räumte gegenüber TVN24 jedoch ein, die Lizenzen für die Kinder seien erst nach dem Ende des Skitrainings beantragt und ausgestellt worden.

Emilewicz stellte dann klar, dass ihre Söhne nach den gültigen Vorschriften als langjährige Mitglieder des Skivereins keine Lizenzen benötigt hätten, um an dem Skikurs teilzunehmen. "Das Problem betrifft nicht das Recht, sondern das gute Benehmen", so die frühere Vizeregierungschefin.

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