Prämie für Corona-Test: Plant britische Regierung Zahlung für positiv Getestete?

Geleakte Dokumente der britischen Regierung sollen Pläne beschreiben, wonach Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, 500 Euro erhalten. Die Idee ist als Anreiz für Corona-Tests gedacht, weil sich nur ein kleiner Teil mit COVID-19-Symptomen testen lässt.

Laut Umfragen in Großbritannien unterziehen sich einem Corona-Test nur 17 Prozent derjenigen, deren Symptome auf COVID-19 hindeuten. Viele ignorierten aufgrund ihrer Sorgen vor finanziellen Einbußen dann sogar die Anweisung zur Selbstisolierung. Angesichts der neuen Mutation des Virus, die zwar ansteckender, aber nicht gefährlicher sein soll, herrscht in Großbritannien ein Lockdown. 

In Großbritannien sind bisher 94.580 Menschen an dem oder mit dem Virus verstorben. Rund 3,54 Millionen wurden positiv auf das Virus getestet. 

Berichte, nach denen jeder in Großbritannien, der positiv auf das Coronavirus getestet wird, eine Finanzspritze von rund 560 Euro erhalten solle, bestätigte die britische Regierung nicht. Zeitungen hatten darüber berichtet. Politiker sehen hierin die Absicht des Gesundheitsministeriums, die Umsetzung solch eines Vorhabens zu erzwingen. Auch könnte die Polizei auf diese Weise Zugang zu Gesundheitsdokumenten haben. 

Die Zahlungen sollten Anreize schaffen, um zu Corona-Tests zu ermuntern. Im Moment erhalten nur einige Sozialhilfeempfänger, die zur Selbstisolation aufgefordert wurden, Hilfen von rund 500 Euro. Die Rede ist von einem sogenannten "test-and-trace support payment" (TTSP).

Der britische Umweltminister George Eustice wiegelt ab:

"Ich werde mich zu diesem speziellen Papier nicht äußern, aber wir haben es immer im Auge behalten. Es wurden keine Entscheidungen darüber getroffen, aber das ist eine dynamische, schnelllebige Situation mit der Pandemie."

Das britische Boulevardblatt Sun verwies auf ein geleaktes Dokument im Umfang von 19 Seiten. Die Regierung könne dieser Schritt rund 50 Millionen Euro pro Woche kosten. Egal in welchem Anstellungsverhältnis hätte jeder Anspruch darauf. Die Nutznießer könnten auf den Personenkreis begrenzt werden, die nicht auch von zu Hause aus arbeiten könnten. 

Premierminister Boris Johnson hatte angekündigt, es sei übereilt zu entscheiden, ob der Lockdown im Frühjahr beendet werden kann. Bis Mitte Februar sollen die vier Gruppen höchster Priorität geimpft werden. Rund zwei Millionen Menschen in Großbritannien sind bereits geimpft worden. 

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