Zwei jüdische Restaurantbesitzer in Straßburg und die staatlich anerkannte Dachorganisation der jüdischen Gemeinden im Département Bas-Rhin reichten die Beschwerde ein, nachdem ein oder zwei Deliveroo-Lieferanten sich offenbar geweigert hatten, ihre Bestellungen anzunehmen und antisemitische Bemerkungen machten, wie der Nachrichtendienst AFP am 11. Januar aus bestätigenden Quellen berichtete.
"Zwei Beschwerden wurden am Abend des 7. Januar von zwei Restaurantbesitzern eingereicht", bestätigte eine Polizeiquelle gegenüber AFP. "Die Ermittlungen zur Identifizierung des Beschuldigten sind im Gange", so die Staatsanwaltschaft Straßburg.
"Es ist in etwa die gleiche Szene, die die Gastronomen beschreiben: Sie bereiten die Bestellung vor, und der Lieferant fragt: 'Was ist Ihre Spezialität?'" Der Gastronom antwortet: "Es sind israelische Spezialitäten", und der Liefermann sagt: "Oh nein, ich liefere nicht an Juden" und storniert die Lieferung", so der Rechtsanwalt Raphael Nisand gegenüber AFP. Der Anwalt reichte am 10. Januar ebenfalls eine Beschwerde ein, sowohl gegen den / die Zusteller als auch gegen die Firma Deliveroo, im Namen der Dachorganisation der jüdischen Gemeinden im Département Bas-Rhin und des National Vigilance Bureau against Antisemitism (BNVCA).
"Das Jüdische Konsistorium des Niederrheins hält es für unerträglich, dass Zusteller, die für die Firma Deliveroo arbeiten, es wagen, offen antisemitische Diskriminierung zu praktizieren", reagierte in einer Stellungnahme Maurice Dahan, der Präsident des Konsistoriums. Auf Anfrage von AFP erklärte Deliveroo am 11. Januar, dass es die betroffenen Restaurantbesitzer kontaktiert habe. "Wir nehmen diesen Vorfall sehr ernst und haben uns sofort entschlossen, eine eigene interne Untersuchung durchzuführen, um die Umstände zu klären", so das Unternehmen in einer schriftlichen Mitteilung.
Zudem erklärte Deliveroo: "Sollten sich die gemeldeten Fakten bestätigen, werden wir handeln und den Vertrag des verantwortlichen Zustellers endgültig kündigen." Deliveroo zeige "keine Toleranz für antisemitische Äußerungen oder Handlungen, die eine Straftat darstellen, und [verurteilt] jede solche Handlung auf das Schärfste", schreibt das Unternehmen weiter.
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