Allerdings warnte Dağdelen auch: "So sehr das Urteil heute Grund zur Freude ist für Julian und seine Familie, ist es kein Grund zum Feiern für die Pressefreiheit."
Selber wollte sie eigentlich als Prozessbeobachterin bei der Urteilsverkündung am Montag in London dabei sein, allerdings verweigerten ihr die Briten kurzfristig die Einreise. Zudem sagte Dağdelen:
"Großbritannien hat sich mitschuldig gemacht, dass sie einen unschuldigen Journalisten 1,5 Jahre lang wie einen Top-Terroristen in ein Hochsicherheitsgefängnis gesteckt haben."
Am Montag hatte das zuständige Gericht in London in erster Instanz entschieden, den WikiLeaks-Gründer nicht an die USA auszuliefern. Dem Australier drohen in den USA bis zu 175 Jahre Haft wegen Geheimnisverrats.
Die Richterin begründete die Ablehnung des Auslieferungsantrags mit dem psychischen Gesundheitszustand Assanges. Es sei damit zu rechnen, dass er sich in Isolationshaft in den USA das Leben nehmen werde.
Gegen die Entscheidung können die USA Berufung einlegen. Nach einer weiteren Instanz könnte das Verfahren vor den britischen Supreme Court gehen und schließlich den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg beschäftigen.
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