"Müde, frustriert und ausgelaugt": Britische Ärzteverbände warnen vor Burnout im Krankenhaus

Medizinerverbände in Großbritannien schlagen Alarm: Dem britischen Gesundheitssystem droht eine Überlastung. Die neuentdeckte Mutation des Coronavirus verschlimmert die ohnehin angespannte Situation. Viele Krankenhausmitarbeiter stehen kurz vor einem Burnout.

Britische Medizinerverbände warnen angesichts der extrem angespannten Corona-Situation in Großbritannien vor einer Überlastung des Krankenhauspersonals. Adrian Boyle, Vizepräsident des Royal College of Emergency Medicine sagte am 1. Januar der BBC, das Personal sei zwar auf den Notfall- und Intensivstationen auf harte Zeiten vorbereitet, aber die Ärzte und Pfleger seien "müde, frustriert und ausgelaugt" – so wie jeder andere auch.

"Wir sind quasi auf Gefechtsstationen. Es gibt große Sorgen wegen Burnouts."

Am 1. Januar meldeten die britischen Behörden mehr als 53.000 neue Corona-Fälle in Großbritannien sowie 613 Todesfälle. Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie mehr als 82.000 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben. Durch eine neue und womöglich sehr ansteckende Virusvariante, die sich vor allem in London und im Süden Englands derzeit stark ausbreitet, steht Großbritannien besonders unter Druck.

Notfallkrankenhäuser werden bereits auf ihren Einsatz vorbereitet, da die Intensivstationen unter anderem in London überlastet sind. Mike Adams vom Royal College of Nursing's England warnte im Sender Sky News, es gebe nicht ausreichend Personal, um diese Krankenhäuser auch zu betreiben. Mittlerweile werden mehr Patienten in den Krankenhäusern mit COVID-19 behandelt als in der ersten Welle.

Das britische Gesundheitsministerium meldete zum Jahreswechsel, es sei mittlerweile eine Million Menschen in Großbritannien gegen Corona geimpft worden. Es würden aber noch Wochen und Monate vergehen, bis der Anteil der Geimpften so hoch sei, dass eine tatsächlich spürbare Erleichterung verschafft werde.

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(rt/dpa)