Die Zivilklage, die die Kläger in den nächsten Stunden bei einem Gericht in Rom einreichen wollen, richtet sich gegen Premierminister Giuseppe Conte, Gesundheitsminister Roberto Speranza und den Gouverneur der Region Lombardei im Norden Italiens, Attilio Fontana, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Die Sprecher aller drei Politiker ließen eine Bitte um Stellungnahme unbeantwortet.
Die Klage wird von Mitgliedern eines Komitees namens "Noi Denunceremo" (zu Deutsch "Wir prangern an") eingereicht, das im April gegründet wurde, um die Angehörigen von Menschen zu vertreten, die in Bergamo, einer der am schwersten betroffenen Städte der Lombardei, gestorben sind.
Dem Komitee zufolge hatten die lokalen Behörden und die Zentralregierung es versäumt, nach dem Ausbruch der Pandemie in der Lombardei schnelle Maßnahmen zu ergreifen. Dadurch hätte man die nationale Abriegelung und den damit verbundenen wirtschaftlichen Schaden vermeiden können. Das Komitee beklagt auch einen angeblichen Mangel an Bereitschaft, da weder Rom noch die Region Lombardei einen aktualisierten Plan für den Umgang mit einer möglichen Pandemie gehabt hätten.
Die Behörden werden aufgerufen, eine durchschnittliche Entschädigung von 259.000 Euro pro Person auszuzahlen, was insgesamt rund 100 Millionen Euro ausmacht, so die Erklärung des Komitees.
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