Vorbild Slowakei: Österreichs Bundeskanzler Kurz will Massentests noch vor Weihnachten

Österreichs Regierung will dem Beispiel der Slowakei folgen und am Ende des Lockdowns, der vorerst bis zum 6. Dezember gilt, Corona-Massentests zumindest bei Teilen der Bevölkerung durchführen. Dies kündigte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Sonntag an.

Vorbild sei dabei die Slowakei, die an zwei Wochenenden einen Großteil ihrer 5,5 Millionen Bürger getestet und Zehntausende angebliche Corona-Infizierte in Quarantäne geschickt hatte. "Das ist ein absolutes Erfolgsbeispiel und wir haben uns entschieden, hier in Österreich einen ähnlichen Schritt zu machen", sagte Kurz. Er fügte hinzu:

Wir werden einerseits diese Massentests in gewissen Gruppen, zum Beispiel bei Lehrerinnen und Lehrern, aber auch bei anderen Gruppen nutzen, um mit dem 7. (Dezember) möglichst sicher wieder aufsperren zu können

Über die genauen Pläne wolle die Regierung im Lauf der Woche informieren.

Am 6. Dezember endet nach jetziger Planung der rund dreiwöchige Lockdown mit Ausgangsregeln sowie Schließung von Handel und Schulen, den die Regierung am Samstag verkündet hatte. "Zum zweiten sind wir in Vorbereitung, dieses Instrument auch vor Weihnachten nochmal zu nutzen", sagte Kurz. Schnelltests seien mittlerweile in millionenfacher Stückzahl am Markt verfügbar.

Kurz appellierte in dem ORF-Interview außerdem an die Bevölkerung: "Jeder Kontakt ist einer zu viel". Zusammenkünfte im privaten Bereich seien die größte Gefahr. 

Die Infektionszahlen stiegen in Österreich in der ersten Novemberhälfte stark an. Am Sonntag wurden weitere 5.665 Personen positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Behörden können laut Kurz mittlerweile 77 Prozent der angeblichen Neuinfektionen nicht zurückverfolgen. 

Mehr zum ThemaÖsterreich: Regierung plant dreiwöchigen Lockdown mit Ausgangsbegrenzungen rund um die Uhr