Wegen COVID-19-Pandemie: Schweden plant Alkoholverbot nach 22 Uhr

Schweden galt bisher als Ausnahme bei der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie, da das Land keinen allgemeinen Lockdown angeordnet hatte. Die Regierung plant jedoch, schärfere Maßnahmen einzuführen, um die zweite Welle der Pandemie zu meistern.

Die schwedische Regierung hat erklärt, dass sie ein Alkoholverbot einführen will, um die COVID-19-Pandemie zu bekämpfen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete. Ab 22 Uhr soll der Verkauf von Alkohol in Bars, Restaurants und Nachtclubs verboten werden, um gegen den in den letzten Tagen verzeichneten Anstieg der Corona-Infektionszahlen anzukämpfen.

Schweden ist einer der wenigen Staaten Europas, die keinen allgemeinen Lockdown anordneten, um die COVID-19-Pandemie zu bekämpfen. Stattdessen setzte die Regierung größtenteils – aber nicht ausschließlich – auf eine Öffentlichkeitskampagne und freiwillige Maßnahmen.

Angesichts der steigenden Zahl testpositiver Corona-Fälle haben viele Staaten sich entschieden, erneut schärfere Maßnahmen einzuführen, abgesehen von Schweden.

Der schwedische Ministerpräsident Stefan Löfven mahnte jedoch, dass einige Bürger den Empfehlungen der Regierung zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie nicht mehr folgen würden und daher der Zeitpunkt gekommen sei, um zu schärferen Maßnahmen zu greifen.

Alle Indikatoren zeigen in die falsche Richtung", erklärte Löfven auf einer Pressekonferenz am Mittwoch.

Er sagte, dass die Zahl der Infektionen rapide zunehme und dass allein in der letzten Woche sich die Zahl der COVID-19-Patienten auf Intensivstationen verdoppelt habe.

Das Verbot für den nächtlichen Verkauf von Alkohol soll ab dem 20. November bis Februar nächsten Jahres in Kraft sein.