Präsidentenwahl in Moldawien: Prowestliche Kandidatin Sandu vor Amtsinhaber Dodon

Igor Dodon, der amtierende Präsident der Republik Moldau (Moldawien), muss nach der ersten Wahlrunde gegen die prowestliche Ex-Ministerpräsidentin Maia Sandu in die Stichwahl. Keiner der Kandidaten erreichte die erforderliche Mehrheit von mehr als 50 Prozent der Stimmen.

Nach Angaben der Zentralen Wahlkommission in der Hauptstadt Chisinau kommt der derzeitige Präsident Igor Dodon auf 32,61 Prozent der Stimmen. Seine Herausforderin, die frühere Regierungschefin Maia Sandu, erreichte 36,16 Prozent. Die Wahlbeteiligung am 1. November betrug 42,76 Prozent. Die Stichwahl ist für den 15. November geplant. 

Um in der ersten Runde zu gewinnen, mussten die Kandidaten mindestens 50 Prozent der Stimmen erhalten. Dodon und Sandu waren bereits vor vier Jahren gegeneinander angetreten. Damals hatte sich Dodon erst in der zweiten Runde knapp gegen Sandu durchgesetzt.

Dodon ist seit dem Jahr 2016 Präsident der Republik Moldau. Er steht für einen russlandfreundlichen Kurs. Der Politiker setzt sich für eine Entwicklung der Beziehungen zur Eurasischen Wirtschaftsunion und zu Moskau ein und unterstützt eine neutrale Außenpolitik. Seine Herausforderin Maia Sandu schlägt vor, gute Beziehungen zu Rumänien, den Vereinigten Staaten, der Ukraine und der Europäischen Union wiederherzustellen.

Die rund 3,2 Millionen Wahlberechtigten konnten zwischen insgesamt acht Bewerbern wählen. Nach Angaben der Wahlkommission herrschte in den Wahllokalen im Ausland großer Andrang. Einige blieben deshalb länger geöffnet. Neben Deutschland sei dies in Kanada, Israel, Frankreich, Italien und Spanien der Fall gewesen.

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