Das russische Außenministerium hat am Samstag erklärt, dass Moskau sich weiterhin an seine Bündnisverpflichtungen gegenüber Armenien halte, darunter auch diejenigen, die sich aus dem im Jahr 1997 geschlossenen Freundschaftsvertrag resultieren. Einige Artikel dieses Vertrages sehen im Fall der Gefahr eines bewaffneten Angriffs oder einer Aggression gegen das Territorium eines der Länder konkrete Handlungen vor.
Im Einklang mit dem Vertrag wird Russland Jerewan alle erforderliche Hilfe erweisen, wenn die Kampfhandlungen unmittelbar auf das Territorium Armeniens übertragen werden.
Moskau rief alle Seiten dazu auf, unverzüglich einen Waffenstillstand im Konflikt um die zwischen Aserbaidschan und Armenien umstrittene Region zu erreichen und deeskalierend zu handeln. Es müsse eine Rückkehr zu "substantiellen Verhandlungen" geben, "um eine friedliche Beilegung des Konflikts auf Basis der grundsätzlichen Prinzipien im Geiste der Vereinbarungen zu erzielen", die Armenien, Aserbaidschan und Russland am 10. Oktober dieses Jahres in Moskau trafen.
Zuvor hatte das armenische Außenministerium erklärt, dass es Russland um Konsultationen zur Gewährleistung der armenischen Sicherheit gebeten habe.
Der Ministerpräsident Armeniens hat den russischen Präsidenten gebeten, dringende Konsultationen zu beginnen, mit dem Ziel, die Art und die Menge der Hilfe, die die Russische Föderation Armenien geben kann zur Gewährleistung seiner Sicherheit, festzustellen", hieß er in der Erklärung.
Derweil hatte der aserbaidschanische Präsident Ilcham Alijew in einem Interview mit der ARD eine Einmischung von Drittländern in den Konflikt abgelehnt:
Es ist ein Kampf zwischen uns und Armenien, und alle anderen sollten sich heraushalten.
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Er wisse auch nicht, welches Land sich überhaupt einmischen könne, denn die anderen Staaten, die Aserbaidschan umgeben, seien "Partner und Freunde" Bakus.