Alexander Rahr: Austritt Russlands aus trilateralen MH17-Konsultationen ist "vorschneller Schritt"

Am 17. Juli 2014 stürzte das Passagierflugzeug MH17 in der Ostukraine ab. Alle 298 Passagiere, darunter 196 Niederländer und 38 Australier, starben. Moskau gab am Donnerstag bekannt, die trilateralen Konsultationen mit Australien und den Niederlanden bis auf Weiteres auszusetzen.

Diesen Rücktritt bezeichnet der Berliner Politologe Alexander Rahr als "vorschnellen Schritt". "Ich fürchte, dass Russland die Möglichkeit verliert, im Untersuchungsausschuss zu intervenieren, falls andere dann Entscheidungen für Russland treffen sollen", sagt er.

Mehr zum ThemaMoskau zur MH17-Untersuchung: Keine weiteren Gespräche mit Australien und den Niederlanden

Doch kann er das Verhalten Russlands "natürlich auch nachvollziehen" und versteht, "dass man irgendwann an einem Punkt angelangt ist, um zu sagen: 'Jetzt reicht’s, wir werden überhaupt nicht gehört'."

Ob dieser Rücktritt negative Folgen für Russland haben wird, bezweifelt Rahr. "Es ist ja nur ein Untersuchungsausschuss." Vielmehr sollte man abwarten, was "die internationalen Gerichte tatsächlich sagen". Rahr meint, "dass Russland die Möglichkeit finden wird, noch weitere Details und Argumente, für das, was passiert ist, ans Tageslicht zu bringen". Schließlich sei der Abschuss "lange nicht aufgeklärt".

Mehr zum ThemaRussland verlässt MH17-Gremium: Ein logisches Ergebnis niederländischer Provokationen