Linken-Politiker Dolzer über Moskaus MH17-Entscheidung: "Ich kann das vollkommen verstehen"

Am Donnerstag hat Russland bekanntgegeben, dass es seine weitere Beteiligung an den trilateralen Konsultationen mit Australien und den Niederlanden zum MH17-Absturz bis auf weiteres aussetzt. Linken-Politiker Martin Dolzer kommentiert diese Entscheidung für RT Deutsch.

Das Außenministerium in Moskau hat am Donnerstag mitgeteilt, dass Russland eine weitere Beteiligung an den trilateralen Konsultationen mit Australien und den Niederlanden zum MH17-Absturz am 17. Juli 2014 in der Ostukraine derzeit für sinnlos halte. Die russischen Diplomaten begründeten diese Entscheidung mit dem Vorhaben der Niederlande, die Verantwortung für die Tragödie auf Russland abzuwälzen.

Linken-Politiker Martin Dolzer bezeichnete in seinem Kommentar für RT Deutsch die Situation rund um die Untersuchung als besorgniserregend. Er machte darauf aufmerksam, dass die Niederlande und Australien von vornherein viele Beweise der russischen Seite abgeblockt oder gar nicht in Betracht gezogen hätten. Auch Malaysia müsste in die Aufklärung einbezogen werden, da das Flugzeug einer malaysischen Airline gehörte. Es dürfe nicht sein, dass man versuche, die Untersuchung einseitig voranzutreiben.

Ich hätte mir gewünscht, dass sich Russland nicht zurückgezogen hätte. Ich kann das aber vollkommen verstehen. Wenn zwei von drei Partnern einfach nur versuchen, in einer Untersuchung die Schuld auf einen der Beteiligten zu schieben, ohne Beweise in Betracht zu ziehen, dann ist es natürlich eine Sackgasse.

Dolzer betonte, dass es überhaupt nichts bringt, mit Feindbildern zu arbeiten. Der einzige Weg für Frieden sei ein Dialog. Statt zu versuchen, Russland an die Wand zu stellen, sollte man lieber Beziehungen auf Augenhöhe aufbauen.