Die regierende Linkskoalition wolle mit den Maßnahmen Madrid "zerstören", so der Vorwurf der Regionalpräsidentin der spanischen Volkspartei (PP) Isabel Díaz Ayuso. Ebenso wie der konservative Bürgermeister von Madrid fürchtet sie, dass ein zweiter Lockdown in diesem Jahr der Wirtschaft der spanischen Hauptstadt den Todesstoß versetzen könnte. Madrid zieht nun gegen die Anordnung der Zentalregierung vor Gericht. Bis der Gerichtsentscheid vorliegt, werde man aber die Maßnahmen umsetzen, so Ayuso weiter.
Zuvor hatten die Zentralregierung und die 17 spanischen Regionalregierungen um eine Einigung gerungen. Am Ende gab es eine Mehrheit für die neue Verordnung, gegen die allerdings mehrere Regionen – insbesondere Madrid – stimmten. Von diesem Wochenende an sollen gleiche Kriterien für alle Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern gelten. Schärfere Maßnahmen sollen ab 500 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner – innerhalb von 14 Tagen – Anwendung finden. Als weitere Voraussetzungen müssten mehr als zehn Prozent der PCR-Tests positiv ausfallen sowie über 35 Prozent aller Intensivbetten mit COVID-19-Patienten belegt sein. Große Teile von Madrid liegen derzeit weit über diesen Grenzwerten.
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