Kein "Präsident": Ukraine nennt Lukaschenko nur noch ohne Amtsbezeichnung

Die Ukraine wird den weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko nach dem offiziellen Ende seiner Amtszeit am 5. November nur noch beim Namen nennen, sagte der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba. Der Titel "Präsident" werde nicht mehr verwendet.

Auf die Frage eines Journalisten, wie das offizielle Kiew Alexander Lukaschenko nach Ende seiner Amtszeit nennen wird, sagte Kuleba: "Sie fragen nach der offiziellen Position: Ich sagte Ihnen, dass die offizielle Position 'Alexander Lukaschenko' heißt". Der ukrainische Außenminister fügte hinzu, dass Begriffe wie "nicht legitim gewählt" oder "illegitim" in Bezug auf Alexander Lukaschenko seitens Kiew nicht verwendet werden. "Das sind großartige Formulierung für Medien, für Schlagzeilen, für Facebook-Beiträge", erklärte er.

Weißrussland befindet sich seit der umstrittenen Präsidentenwahl vom 9. August in der größten Krise seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Trotz seiner Amtseinführung am 23. September betrachten einige EU-Länder sowie die USA Lukaschenko nicht als legitim gewählten Präsidenten. Am Dienstag verhängten Kanada und Großbritannien gegen Lukaschenko und mehrere weitere Personen Sanktionen. Täglich gibt es Proteste gegen den international weitgehend isolierten Lukaschenko. Der 66-Jährige hatte mehrfach erklärt, die Macht nicht abgeben zu wollen.

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