UNO: Sechs Menschen nach Protesten in Weißrussland weiterhin vermisst

Zumindest von sechs Personen, die an Protestkundgebungen nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl in Weißrussland am 9. August teilgenommen haben, fehlt bis heute jede Spur. Dies teilte das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) mit.

Die Tatsache, dass der Aufenthaltsort und Gesundheitszustand dieser Menschen ihren Angehörigen bis heute nicht bekannt sind, sei beunruhigend, hieß es am Dienstag in einer offiziellen Mitteilung aus Genf. Die UN-Menschenrechtsexperten erklärten ferner:

Wie sind ebenfalls nach wie vor darüber besorgt, dass das erzwungene Verschwindenlassen fortgesetzt werden könnte, sollten die friedlichen Proteste weiterhin eine solch harsche Reaktion auslösen.

Das OHCHR beklagte außerdem die Gewalt, die die Behörden in Weißrussland gegen Demonstranten anwenden. Seit der umstrittenen Abstimmung soll es Berichte mit insgesamt 450 dokumentierten Fällen von Folter und Misshandlung erhalten haben.

Das Gremium rief die Behörden in Minsk auf, die Folter umgehend zu stoppen und die Angehörigen unverzüglich über die Festnahme ihrer Verwandten in Kenntnis zu setzen. Zudem forderte die Organisation, jene Polizistinnen und Polizisten, die Gefangene Berichten zufolge erniedrigen und schlagen, zur Rechenschaft zu ziehen. Den Hinterbliebenen der Opfer von Gewalt und den Verletzten stünden außerdem Entschädigungen zu, hieß es.

Mehr zum ThemaWegen Wahlfälschung und Gewalt gegen Protestler: Baltenstaaten untersagen Lukaschenko die Einreise