Verrat zugunsten Russlands: Frankreichs Justiz ermittelt gegen Offizier

Ein ranghoher Offizier der französischen Armee steht im Verdacht, russischen Geheimdiensten sensible Informationen überreicht zu haben. Der Verdächtige soll laut Medienberichten auf einem NATO-Stützpunkt in Italien gedient haben. Derzeit sitzt er in Untersuchungshaft.

Die französische Verteidigungsministerin Florence Parly hat am Sonntag in einem Interview für den Radiosender Europe 1 bestätigt, dass die Justiz momentan gegen einen ranghohen Offizier der französischen Armee wegen Übergabe von Geheiminformationen und Verletzung der Sicherheit ermittelt. Weitere Einzelheiten gab die Ministerin zwar nicht preis, versicherte aber, dass man alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen habe.

Nach Angaben des Senders war der Verdächtige vor zehn Tagen vom französischen Inlandsgeheimdienst DGSI festgenommen worden. Der Oberstleutnant diente demnach auf einem NATO-Stützpunkt in Italien. Die Festnahme erfolgte, kurz bevor der Armeeangehörige nach einem Urlaub nach Italien zurückreisen wollte. Der Verdächtige wurde für die Zeit der Untersuchung ins Gefängnis La Santé in Paris gebracht. Der Offizier soll russischen Geheimdiensten hochsensible Dokumente zur Verfügung gestellt haben.

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