Oppositionskandidatin Tichanowskaja erkennt Wahlergebnisse in Weißrussland nicht an

Die Oppositionskandidatin bei den Präsidentschaftswahlen in Weißrussland Swetlana Tichanowskaja hat in einer Beschwerde bei der Zentralen Wahlkommission in Minsk gefordert, die Wahlergebnisse für ungültig zu erklären. Tichanowskaja beansprucht dabei den Wahlsieg.

"Wegen der Gesetzesverletzungen bei der Stimmauszählung ist eine neue Auszählung der Stimmen erforderlich", sagte die Pressesprecherin der Wahlkampagne von Tichanowskaja, Anna Krasulina. "Falls eine Neuauszählung unmöglich ist, sind die Wahlergebnisse in einzelnen Wahllokalen für ungültig zu erklären", fügte sie hinzu.

Laut offiziellen Angaben erhielt der amtierende Präsident Alexander Lukaschenko über 80 Prozent der Stimmen. Für Tichanowskaja hätten demnach 10,09 Prozent der Wähler ihre Stimmen abgegeben. Tichanowskaja hatte bereits die offiziellen Ergebnisse nicht anerkannt und den Wahlsieg beansprucht.

Wir erkennen die Wahlergebnisse nicht an. Wir haben echte Protokolle gesehen. Wir rufen alle auf, die meinen, dass ihre Stimme gestohlen wurde, nicht zu schweigen.

Das Team von Tichanowskaja beruft sich unter anderem auf die alternative Plattform für Stimmenauszählung "Golos" (dt. "Stimme"), bei der sich 1,1 Millionen Menschen in Weißrussland registrierten. 80 Prozent von ihnen hätten die Oppositionskandidatin unterstützt, berichtete das weißrussische Nachrichtenportal TUT.BY.

Mehr zum ThemaWeißrussland: Festnahmen vor neuer Protestaktion – Auch RT-Korrespondent in Minsk festgenommen