Am 9. August haben in Weißrussland Präsidentschaftswahlen stattgefunden. Mehr als 6,8 Millionen Bürger konnten in 5.767 Wahllokalen landesweit für einen der fünf Kandidaten stimmen. Der Urnengang dauerte von 7:00 bis 19:00 Uhr MESZ. Laut Medienberichten konnten viele Wähler ihre Stimme nicht abgeben. In der Hauptstadt Minsk musste die Arbeit einzelner Wahllokale vor diesem Hintergrund verlängert werden. Vom 4. bis zum 8. August hatte bereits eine vorzeitige Abstimmung stattgefunden.
Im Rennen um das höchste Amt der Republik Belarus sind außer dem amtierenden Staatschef Alexander Lukaschenko auch Andrei Dmitrijew, Anna Kanopazkaja, Swetlana Tichanowskaja und Sergei Tscheretschen. Die diesjährigen Wahlen in Weißrussland werden von Skandalen, Protestaktionen und Festnahmen überschattet.
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9.08.2020 23:33 Uhr
Ende
RT Deutsch beendet hiermit die Live-Berichterstattung über die Ereignisse nach der Präsidentschaftswahl in Weißrussland. Wir werden die Entwicklung auch weiter verfolgen.
Barrikaden
Die Protestler in Minsk bauen Barrikaden aus Müllcontainern. Die Polizei setzt gegen sie Wasserwerfer und Blendgranaten ein.
Die Zentrale Wahlkommission Weißrusslands hat die vorläufigen Ergebnisse der Nachwahlbefragungen veröffentlicht. Demnach erhält der amtierende Präsident Alexander Lukaschenko 81 Prozent der Stimmen, für seine wichtigste Rivalin Swetlana Tichanowskaja haben nach Angaben der Wahlkommission in Minsk 8 Prozent der Wähler ihre Stimmen abgegeben.
Tränengas
Die Polizei hat bei der Auflösung einer Protestaktion in der Stadt Grodno im Westen Weißrusslands Tränengas eingesetzt, meldet Sputnik Weißrussland. Die Protestler beklagen sich über Atembeschwerden.
Zuvor wurde es über den Einsatz von Tränengas in Minsk berichtet.
granate 2
Das Video zeigt anscheinend den Einsatz von Blendgranaten in Minsk.
Minsk OMON
Die Polizei in Minsk hat mehrere Menschen im Zentrum der weißrussischen Hauptstadt festgenommen. Die umstehenden Menschen versuchten, die Festnahmen zu verhindern.
Granate
Die Polizei in Minsk setzt Blendgranaten ein. Laut der Agentur Sputnik Weißrussland gibt es Verletzte. Sie werden vor Ort medizinisch behandelt.
Internet aus
Das Internet scheint in ganz Weißrussland fast komplett ausgefallen zu sein. Viele Webseiten sind nicht erreichbar, auch die der Zentralen Wahlkommission. Auch Online-Dienste wie Uber funktionieren nicht.
Internet
Die Webseiten der größten Online-Medien Weißrusslands sind nicht erreichbar. Die Nutzer haben zurzeit keinen Zugriff zu dem größten Nachrichtenportal des Landes Tut.by sowie zu anderen Nachrichtenportalen. Auch die staatliche Agentur Belta ist nicht erreichbar.
Minsk Platz
Die Polizei hat auch nahe dem Pobedy-Platz in Minsk mehrere Menschen festgenommen. Dort findet eine nicht genehmigte Protestaktion statt.
Mogiljow
Die Polizei hat eine Menschenmenge in der Stadt Mogiljow im Osten Weißrusslands aufgelöst.
Fest 2
Mehrere Medien berichten über Zusammenstöße zwischen der Polizei und den Protestlern in Minsk. So haben sich nach Angaben des TV-Senders Belsat etwa 1.000 Menschen im Stadtzentrum versammelt. Auch die Agentur TASS berichtet über Festnahmen im Zentrum von Minsk.
Kiew
Viele Menschen haben sich nach der Schließung der Wahllokale bei der Präsidentschaftswahl in Weißrussland versammelt. Sie sind verärgert, dass sie wegen langer Wartezeiten ihre Stimme nicht abgeben konnten. Vor der weißrussischen Botschaft in Kiew skandierten die Menschen die Parole "Schande!". Ein Mann warf ein Ei gegen das Gebäude der Botschaft. Er wurde von der Polizei festgenommen.
Festnahmen
Die Polizei hat mehrere Menschen in den Städten Minsk und Witebsk festgenommen. Laut der Nachrichtenagentur Sputnik Weißrussland rufen die Polizisten die Bürger dazu auf, sich nicht auf dem Lenin-Platz zu versammeln.
Moskau
Auch in der russischen Hauptstadt Moskau konnten nicht alle Wähler ihre Stimme abgeben. Zuvor hatte ein Vertreter der weißrussischen Botschaft die lange Schlange mit einer großen Beteiligung und mit Sicherheitsvorkehrungen infolge der Coronavirus-Pandemie erklärt. Nach der Schließung des Wahllokals wollten die Menschen zunächst nicht auseinandergehen. Die Menschenmenge klatschte in die Hände und rief "Geh weg!".
Wahlverlängerung
Die Vorsitzende der Zentralen Wahlkommission Weißrusslands, Lidija Jermoschina, teilte mit, dass die Abstimmung in einzelnen Wahllokalen in der Hauptstadt Minsk weitergehe:
Einige Wahllokale schließen nicht. Das passiert zum ersten Mal in der Stadt Minsk, wo Hunderte Wähler nach wie vor Schlange stehen. Bis sie abgestimmt haben, werden die Wahllokale allem Anschein nach geöffnet bleiben.
Nachwahlbefragung
Nach der Schließung der Wahllokale in Weißrussland wurden die Ergebnisse der Nachwahlbefragungen bekanntgegeben. Demnach führt der amtierende Präsident Alexander Lukaschenko mit 79,7 Prozent der Stimmen. Die oppositionelle Kandidatin Sweltana Tichanowskaja bekommt demnach 6,8 Prozent der Stimmen.
Alexander Lukaschenko — 79,7%
Swetlana Tichanowskaja — 6,8%
Anna Kanopazkaja — 2,3%
Andrei Dmitrijew — 1,1%
Sergei Tscheretschen — 0,9%.