Deutsche Umwelthilfe geht gerichtlich gegen Nord Stream 2 vor

Das russisch-europäische Erdgas-Megaprojekt Nord Stream 2 stand eigentlich kurz vor dem Abschluss. Doch dann verhängten die USA Sanktionen gegen beteiligte Firmen, was zu unkalkulierbaren Verzögerungen führte. Jetzt schaltet sich auch ein bekannter Umweltverband ein.

Eine umstrittene Umweltorganisation, die "Deutsche Umwelthilfe" (DUH), hat bekannt gegeben, dass sie gerichtlich gegen die Betriebsgenehmigung der Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 vorgeht. Sie habe eine Klage eingereicht, um das für die Pipeline zuständige Bergamt Stralsund aufzufordern, bei der Entscheidung der Genehmigung neue Erkenntnisse "zu Methan-Emissionen aus Förderung, Transport und Verarbeitung von Erdgas" zu berücksichtigen. Die neuen Erkenntnisse würden unter anderem ergeben, dass der Ausstoß bei der Gasförderung in Russland von der Behörde ursprünglich zu niedrig angesetzt wurde. Das Bergamt Stralsund hat einen Antrag auf Überprüfung der Genehmigung des Mammutprojekts abgelehnt.

Nord Stream 2 hat mittlerweile auf die Ankündigung der Deutschen Umwelthilfe reagiert. Das Pipeline-Konsortium habe die Klage der DUH gegen die Genehmigung des Betriebs der Pipeline zur Kenntnis genommen und wird diese demnächst bewerten. Dies teilte die Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf den Pressedienst des Betreibers der Gasleitung mit. Zudem wies Nord Stream 2 darauf hin, dass das Bergamt Stralsund im Juli den Antrag der DUH bereits abgelehnt hat.

Die DUH hat durch verschiedene ihrer Aktionen bereits öfter Kritik geerntet. So setzte sich der Verband etwa für umfangreiche Fahrverbote in den Innenstädten ein. Zudem geht sie juristisch (etwa durch Abmahnungen mit Unterlassungserklärungen und Vertragsstrafklauseln) gegen kleine und mittlere Unternehmen vor, die etwa bei der Erstellung ihrer Anzeigen kleinere rechtlich angreifbare Fehler begehen: Ein Verhalten, dass man sonst eher von Abmahnkanzleien als Geschäftsmodell kennt.