Ausschluss von Huawei: Britische Regierung lässt offenbar Hintertür offen

Laut Medienberichten hat die britische Regierung in privaten Gesprächen mit Vertretern des chinesischen Unternehmens Huawei zugegeben, dass hinter dem Ausschluss der Druck aus Washington stand. Doch die Entscheidung könne in Zukunft wieder rückgängig gemacht werden.

Die britische Regierung teilte dem chinesischen Technologieriesen Huawei offenbar privat mit, dass ihr der Zugang zum britischen 5G-Telekommunikationsnetz teilweise aus "geopolitischen" Gründen verboten wurde. US-Präsident Donald Trump habe massiven Druck ausgeübt, wie der Guardian schreibt, der in seinem Beitrag auf den Observer verweist.

So sollen in den letzten Tagen vor der kontroversen Ankündigung, dass Huawei ausgeschlossen wird, intensive Gespräche geführt worden sein. Laut dem Bericht handelte es sich um vertrauliche Mitteilungen zwischen der britischen Regierung auf der einen und Führungskräften von Huawei auf der anderen Seite.

Im Rahmen der hochrangigen Kontakte hinter den Kulissen soll Huawei mitgeteilt worden sein, dass die aktuelle "Geopolitik" zwar eine Rolle gespielt habe, doch dass die Entscheidung in Zukunft noch einmal überdacht werden könnte, sollte Trump bei den anstehenden Wahlen sein Amt verlieren.

Leitende Angestellte von Huawei waren nach der Entscheidung Londons an die Öffentlichkeit getreten und hatten durchblicken lassen, dass sie auf ein Umdenken der britischen Regierung hoffen – offenbar ermutigt durch die vertraulichen Gespräche, wie der Guardian schreibt. Offiziell hatte London Sicherheitsbedenken gegen eine weitere Zusammenarbeit mit Huawei geäußert.

In einer Pressekonferenz im Weißen Haus hatte der US-Präsident sich damit gebrüstet, höchstpersönlich verantwortlich für die britische Entscheidung zu sein. "Das habe ich größtenteils selbst getan", so Trump vor Journalisten.