Endspurt für Nord Stream 2: Dänemark gibt grünes Licht für Fertigstellung der Pipeline

Die Verlegearbeiten an dem milliardenschweren Projekt der Erdgaspipeline Nord Stream 2 dürfen nach der Beseitigung der letzten Hürde nun endlich auf die Zielgerade gehen. Am Montag machte Dänemark den Weg für die Vollendung der Pipeline in dänischen Gewässern frei.

Das dänische Energieunternehmen DEA erteilte eine entsprechende Erlaubnis für den Einsatz russischer Rohrverlegeschiffe, die ihre Position mittels eines Ankers anstelle des fortschrittlicheren dynamischen Positionierungssystems halten, schreibt Reuters. Somit steht der Fertigstellung des letzten 120 Kilometer langen Abschnitts der Gasleitung, der über den dänischen Meeresgrund verläuft, nach monatelanger Verzögerung endlich nichts mehr im Wege.

Zuvor geriet der Bau von Nord Stream 2 im Dezember vergangenen Jahres angesichts der drohenden US-Sanktionen gegen die am Projekt beteiligten ausländischen Unternehmen ins Stocken. Mehrere ausländische Spezialschiffe, die am Verlegen der Unterwasserröhre beteiligt waren, wurden dadurch zu einem Rückzug aus dem Projekt gezwungen.

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Die Fortsetzung der Verlegearbeiten mit russischen Ersatzschiffen im dänischen Bereich des Projekts war wegen Sicherheitsbedenken Kopenhagens lange Zeit nicht möglich. Wegen der starken Verbreitung von Kriegsmunition auf dem Ostseegrund waren ursprünglich nur Spezialschiffe, die mit einem dynamischen Positionierungssystem ausgestattete sind, zu den Arbeiten zugelassen. Da die russischen Rohrverlegeschiffe über ein solches System nicht verfügten, musste ihnen vorerst eine Sondergenehmigung erteilt werden. 

Eine Sprecherin des Nord-Stream-Konsortiums erklärte gegenüber Reuters, die Entscheidung Dänemarks zu begrüßen. Zu dem genauen Typ des Verlegeschiffs, das dabei eingesetzt werden soll, oder der möglichen Fertigstellungsfrist des Projekts machte sie zunächst jedoch keine Angaben.