Schwedische Ermittler wollen 34 Jahre nach Mord an Olof Palme den Täter ausgemacht haben

Der Mord an Ministerpräsident Olof Palme im Jahr 1986 schockierte das ganze Land. Seitdem rankten sich viele Theorien und Spekulationen um den Täter und dessen Auftraggeber. Nun präsentierte die schwedische Staatsanwaltschaft den "Skandia-Mann" als mutmaßlichen Täter.

In einer mit Spannung erwarteten Online-Pressekonferenz verkündeten Staatsanwalt Krister Petersson und Chefermittler Hans Melander neue Ergebnisse, wonach der bereits verdächtigte Schwede Stig Engström, der als "Skandia-Mann" bekannt war, als mutmaßlicher Täter identifiziert wurde. Die Beweislage würde für eine Anklage ausreichen, sagte Petersson. Allerdings sei Engström bereits verstorben, so dass keine Anklage erhoben werden kann.

Olof Palme war am Abend des 28. Februars 1986 um kurz vor Mitternacht auf dem Rückweg aus einem Stockholmer Kino auf offener Straße von einem Mann von hinten erschossen worden. Kurz darauf wurde er im Krankenhaus für tot erklärt. Der Sozialdemokrat war zu dem Zeitpunkt seit knapp dreieinhalb Jahren wieder Ministerpräsident gewesen, nachdem er dieses Amt bereits von 1969 bis 1976 innegehabt hatte. Palmes Frau Lisbet, die mit ihm im Kino gewesen war, erlitt einen Streifschuss und überlebte die Tat leicht verletzt. 

Bei den zunächst nur schleppend in Gang gekommenen und von Beginn an fehlerbehafteten Ermittlungen in dem Mordfall geriet zunächst ein 33-jähriger Mann unter Verdacht. Er kam nach kurzer Untersuchungshaft wieder frei. Eine weitere Spur führte die Ermittler zur kurdischen PKK, eine andere Jahre später zum Geheimdienst nach Südafrika. Immer wieder tauchten neue Spuren und Hinweise auf, von einer Verschwörung innerhalb der schwedischen Polizeibehörden war ebenso die Rede wie ein Auftragsmord des US-Geheimdienstes CIA. 

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(rt/dpa)