Italien will mithilfe EU-weiter Grenzöffnungen Tourismusbranche wiederbeleben

Italien ruft die EU-Mitgliedsstaaten zur Zusammenarbeit auf, um die Tourismusbranche nach der COVID-19-Krise wiederzubeleben. Man spricht sich gegen bilaterale Abkommen zwischen den Mitgliedsstaaten aus – nachdem Rom angeblich genau das erwogen haben soll.

Alle europäischen Länder sollten ihre Grenzen öffnen, nachdem sie den Höhepunkt der Pandemie überschritten haben, sagte der italienische Außenminister Luigi Di Maio am Montag. Er erklärte:

Wir müssen das Land neu starten und die Sicherheit der Italiener gewährleisten. Hierfür verfügt Italien über die Möglichkeit, im Sommer Touristen aus anderen EU-Ländern zu empfangen. Wir arbeiten bereits an einem sicheren und konkreten Tourismusplan.

Zuvor hatte der italienische Außenminister mit seinen Amtskollegen aus anderen EU-Ländern gesprochen. Im Mittelpunkt des Treffens stand die Wiederbelebung des Tourismussektors, der von der Pandemie schwer getroffen wurde. Für Italien ist der Tourismus besonders wichtig, da er einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren ist. Di Maio wörtlich:

Wir haben vereinbart, bei der Organisation der Tourismussaison zusammenzuarbeiten. Es wird keine Tourismuskorridore auf der Grundlage bilateraler Abkommen geben. Das ist inakzeptabel und widerspricht dem Geist Europas.

Seine Erklärung signalisiert einen Gesinnungswandel in Rom, das bis vor kurzem erwogen haben soll, Tourismus zu ermöglichen, ohne auf andere EU-Mitglieder zu warten. Am Wochenende kündigte der italienische Premierminister Giuseppe Conte an, dass das Land Touristen aus Europa die Einreise erlaubt und die obligatorische 14-tägige Quarantäne ab dem 3. Juni aufhebt. Seitens Frankreich folgte schnell Kritik. Der französische Innenminister Christophe Castaner warf Rom vor, die Einheit der Union zu untergraben.

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