RT Doku – Holocaust: Die Fragen, die ich nie stellte

"Die Nazis haben meine gesamte Familie ermordet. Und mir blieben nur die Massengräber, um mich an sie zu erinnern", sagt Paula Slier, die Reporterin, die sich auf die Suche machte nach Aufzeichnungen über ihre Familie, die Opfer des Holocausts war, und dafür nach Weißrussland reiste.

Paulas Suche begann in der weißrussischen Stadt Brest, wo ihre Großmutter herkam. Am Ende des Ersten Weltkriegs war Brest fast völlig zerstört. Wie andere Kinder zu dieser Zeit war auch Paulas Großmutter verwaist und musste auf der Straße oder in einer Synagoge schlafen und in der Stadt auf der Suche nach Abfällen und Krümeln umherstreifen. Fast eine halbe Million frierender Waisenkinder wie sie und ihre Geschwister streiften damals durch die Straßen Polens, der Ukraine und Weißrusslands.

In Berichten aus den 1920er Jahren heißt es, dass die Menschen, die in den Synagogen lebten, innerhalb des Gebäudes auf die Toilette gingen, weil sie einfach keine Kleidung hatten, um nach draußen zu gehen. Die Familien mussten auf engstem Raum leben, viele starben an Typhus und anderen ansteckenden Krankheiten.

Ein reicher ukrainischer Jude nahm sich der Waisenkinder von Brest an und linderte ihre Not. Doch schon kurz darauf kamen die Nazis und der Zweite Weltkrieg.

Paulas Großmutter hatte das Glück, dem 1941 von den Nazis errichteten Ghetto zu entkommen, aber andere Familien hatten nicht so viel Glück. Was geschah mit ihnen?