USA verstärken Präsenz am Persischen Golf – Weitere Patriot-Stationierung im Irak

Trotz Corona-Pandemie und Wirtschaftscrash: Die USA halten an ihrer harschen Politik gegenüber dem Iran fest. Washington will den Einsatz seiner Kriegsschiffe in der Golfregion verlängern. Im Irak sollen weitere Patriot-Raketensysteme stationiert werden.

Nur wenige Tage nachdem bei einem Raketenangriff auf den Luftwaffenstützpunkt Camp Taji zwei US-Militärangehörige und ein britischer Soldat starben, folgte die Reaktion aus den USA. Der Generalkommandant des Zentralen Einsatzkommandos der US-Streitkräfte, Kenneth McKenzie, sagte am vergangenen Freitag: 

Jetzt schicken wir Patriot-Luftabwehr in den Irak.

Eine solche Stationierung ist allerdings nur mit Erlaubnis der irakischen Führung möglich. Dass Bagdad diese Erlaubnis geben wird, steht derzeit aber nicht infrage. Zwar hatte das irakische Parlament im Januar die Ausweisung der US-Truppen aus dem Irak beschlossen, danach aber sogenannte gemeinsame Anti-Terror-Operationen wieder aufgenommen.

McKenzie gab ebenfalls bekannt, US-Verteidigungsminister Mark Esper habe seinen Vorschlag auf Verlängerung des Einsatzes der USS Harry S. Truman in der Region angenommen. Der Flugzeugträger samt Kampfverband patrouilliert die Golfregion im Rahmen des CENTCOM-Einsatzes der US-amerikanischen Streitkräfte. Neben der USS Harry S. Truman befindet sich der Flugzeugträger USS Dwight D. Eisenhower mit seinem Kampfverband sowie die amphibische Angriffstruppe der USS Bataan im CENTCOM-Einsatz. Ohne Details über die Dauer der Flottenpräsenz zu nennen, sagte McKenzie:

Wir werden sie für eine Weile dort behalten.

Dies ist das erste Mal seit dem Jahr 2012, dass zwei US-Flugzeugträger gleichzeitig im Einsatzgebiet des CENTCOM operieren. Analysten wollen hierin eine erhöhte Reaktionsbereitschaft und den Versuch einer militärischen Abschreckung seitens Washington gegen den Iran sehen. Das Pentagon macht weiterhin Teheran für mehrere Zwischenfälle in der Golfregion verantwortlich. Vertreter des US-Verteidigungsministeriums wollen in der Region vom Iran unterstützte Milizen ausgemacht haben. Diese seien "eine größere Gefahr als der Islamische Staat". Die iranische Führung hat diese Vorwürfe stets als haltlos zurückgewiesen.

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