Russischer Botschafter erhält Morddrohungen in der Türkei: "Es ist Zeit für dich zu brennen"

Der russische Botschafter in Ankara Alexei Jerchow verkündete, dass er in sozialen Netzwerken Drohungen wegen der Eskalation in der syrischen Provinz Idlib bekommt. "Ich bekomme direkte Drohungen", sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur Sputnik Türkei.

Alexei Jerchow, Russlands Botschafter in der Türkei, erklärte am Donnerstag gegenüber Journalisten:

Nehmen wir die Eskalation in Syrien. Ja, ich stimme zu, das sind sehr schmerzhafte Ereignisse und eine schwere Zeit. Aber schauen Sie mal, was für ein schrecklicher Wahnsinn auf sozialen Netzwerken begonnen hat. Ich zitiere einige Aussagen: 'Nimm Abschied von deinem Leben', 'Niemand wird um dich trauern', 'Es ist Zeit für dich zu brennen' und so weiter.

Ihm zufolge wurde eine ähnliche Lage vor fünf Jahren wegen des Konflikts im syrischen Aleppo beobachtet.

Wozu hat das geführt? Zu der Flugzeugkrise und zu dem heimtückischen Mord an Botschafter Karlow.

Mit "Flugzeugkrise" meint der Botschafter den Abschuss einer russischen Su-24 Maschine in Syrien. Danach stellte Russland die Charterflüge in die Türkei ein. Der damalige russische Botschafter in der Türkei, Andrei Karlow, wurde im Dezember 2016 bei einer Fotoausstellung von dem 22-jährigen Polizisten Mevlüt Altıntaş ermordet. Der Täter wurde von der Polizei erschossen.

Kremlsprecher Dmitri Peskow kommentierte am Freitag die Aussagen des Botschafters in Ankara und sagte, Moskau sei sicher, dass die Türkei die Sicherheit aller russischen Staatsbürger, die in der Türkei arbeiten, gewährleistet.

Wir haben keine Zweifel, dass die türkische Seite alle notwendigen Maßnahmen trifft, um die Sicherheit des russischen Botschafters zu gewährleisten.

Die Beziehungen zwischen Russland und der Türkei haben sich nach der Eskalation in Idlib verschlechtert. Moskau macht Ankara für die sich zuspitzende Situation in der syrischen Deeskalationszone verantwortlich.

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