Wegen Sicherheitsbedenken: USA liefern keine Waffen mehr an den Irak

Das irakische Parlament entschied, dass ausländische Truppen das Land verlassen sollen. Dieses Forderung war nach Tötung des iranischen Generals Soleimani durch die USA besonders an die US Army gerichtet. Washington bleibt, will aber keine Waffen mehr liefern.

Der Waffenlieferungsstopp an den Irak betrifft das Programm der US-Luftwaffe (USAF), Teile und Raketen für die irakische Flotte von F-16-Jagdbombern zu liefern, berichtet das Nachrichtenportal Inside Defense. Das Portal ist auf Nachrichten rund um Pentagon-Programme spezialisiert. USAF-Sprecher Brian Brackens sagte, die Lieferungen werden erneut aufgenommen, "wenn die Gegebenheiten im Irak wieder in Ordnung sind". 

Im Mai 2016 wurde ein Vertrag über die Lieferung von Waffen im Wert von 1,8 Milliarden US-Dollar an den Irak unterzeichnet. Zu den Waffen zählen auch die Luft-Luft-Raketen Sidewinder und Maverick-Bodenangriffsraketen. Die letzte Lieferung erfolgte am 14. November des vergangenen Jahres. 

Die kontinuierliche Präsenz von US-Truppen führt nach der gezielten Tötung des iranischen Generals Qassem Soleimani zu vermehrter Kritik und Protesten. Im Januar wurde der Leiter der Iranischen Revoutionsgarde durch einen Drohnenangriff nahe des Internationalen Flughafens Bagdad getötet. US-Präsident Donald Trump hatte verkündet, Soleimani plane Angriffe auf Einrichtungen der USA. Der Iran übte Vergeltung und griff zwei US-Stützpunkte im Irak an.

Danach entschied das irakische Parlament, dass ausländische Truppen das Land verlassen sollen. Washington aber kam der Forderung bislang nicht nach.

In der letzten Woche veröffentlichte das irakische Verteidigungsministerium ein Video von Luftangriffen auf Ziele des IS im Hamrin-Gebirge. Seit 2014 führen die USA im Rahmen einer internationalen Koalition Krieg gegen die Terrororganisation, die allerdings erst durch die US-Invasion im Jahr 2003 überhaupt derart an Bedeutung gewinnen konnte. Pläne für den Abzug aus dem Irak gibt es nicht, so der Assistent des US-Verteidigungsministers Jonathan Rath Hoffman. Es gebe einen Konsens im Irak, dass die US-Einheiten dort auf unbestimmte Zeit bleiben. 

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