London schickt zwei Kriegsschiffe in die Golfregion – USA entsenden Tausende weitere Soldaten

Nach der Tötung des iranischen Generals Qassem Soleimani bei einem US-Luftangriff in Bagdad stehen die Zeichen auf Eskalation. Großbritannien schickt zwei Kriegsschiffe in den Persischen Golf. Die USA wollen rund 3.000 weitere Soldaten in den Nahen Osten entsenden.

Der Zerstörer "HMS Defender" und die Fregatte "HMS Montrose" sollten Handelsschiffe in der strategisch wichtigen Straße von Hormus schützen, erklärte Verteidigungsminister Ben Wallace am späten Samstagabend.

Die Regierung wird alle notwendigen Schritte unternehmen, um unsere Schiffe und Bürger zu diesem Zeitpunkt zu schützen", teilte Wallace in einer Erklärung mit.

In der Straße von Hormus war es im Sommer 2019 zu mehreren Angriffen auf Öltanker gekommen. Die US-Regierung sowie einige Verbündete machten den Iran für die Angriffe verantwortlich.

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Wallace fügte hinzu, er habe mit seinem amerikanischen Amtskollegen, Verteidigungsminister Mark Esper, gesprochen und alle Seiten dazu aufgerufen, eine Eskalation der Lage zu vermeiden. In seiner Erklärung rechtfertigte er die Ermordung des iranischen Generals Qassem Soleimani durch die USA. Die US-Kräfte im Irak, die dort auf Einladung der irakischen Regierung stationiert seien, seien in den vergangenen Monaten wiederholt von Milizen angegriffen worden, die vom Iran unterstützt würden, so Wallace.

Nach internationalem Recht haben die Vereinigten Staaten das Recht, sich gegen diejenigen zu verteidigen, die eine unmittelbare Bedrohung für ihre Bürger darstellen", hieß es in der Mitteilung.

Washington kündigte indes an, weitere Soldaten in den Nahen Osten zu entsenden. Ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums sagte am Freitag, es würden rund 3.000 Soldaten in die Region geschickt. Sie sollen sich den 650 Soldaten, die bereits vor einigen Tagen nach Kuwait entsandt worden sind, anschließen. Laut einem Bericht des amerikanischen Fernsehsenders NBC News sollen sie dort etwa 60 Tage lang bleiben.

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