Bei der Explosion einer Autobombe in der Stadt al-Bab im Gouvernement Aleppo im Nordwesten Syriens sind nach Angaben lokaler Quellen mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen, weitere wurden verletzt. Andere Quellen berichten von mindestens 18 Toten und 28 Verletzten. Die Bombe detonierte demnach nahe eines Busbahnhofs.
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Zunächst war unklar, wer für die Explosionen verantwortlich war. Al-Bab wird von Rebellengruppen kontrolliert, die eng mit der Türkei verbündet sind. Sie waren im Frühjahr 2017 nach mehrmonatigen Kämpfen gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in die Stadt eingerückt. In der Vergangenheit hatte es dort mehrfach Anschläge gegeben.
Die Extremisten haben ihr früheres Herrschaftsgebiet in Syrien verloren. IS-Zellen sind aber weiter aktiv und verüben Anschläge. Vor dem Hintergrund der Afrin-Offensive hieß es in einem Bericht der Zeitung The Independent, dass die Türkei für Militäroperationen in Syrien Kämpfer, die zuvor Teil der Terrororganisation Islamischer Staat waren, rekrutiert hatte. Allerdings haben demnach türkische Kommandeure die Anwendung der traditionellen Taktik unter Einsatz von Selbstmordattentätern und Autobomben untersagt.
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Ein Sprecher der oppositionellen Syrischen Nationalarmee (SNA) erklärte hingegen, alle Hinweise deuteten darauf hin, dass die Kurdenmiliz YPG hinter der Explosion stecke.
Das türkische Verteidigungsministerium machte per Twitter "unmenschliche und unzivilisierte PKK/YPG-Terroristen" für den Anschlag verantwortlich.
Die türkische Armee und die mit ihr verbündeten syrischen Rebellen bekämpfen die YPG im Norden des Bürgerkriegslandes. Die Türkei sieht in der Miliz einen syrischen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK.