Radikale jüdisch-orthodoxe Sekte mit krimineller Vergangenheit hofft auf Asyl im Iran

Lev Tahor ist eine Gruppe radikaler orthodoxer Juden, denen Entführung, Kindesmisshandlung und Identitätsdiebstahl vorgeworfen wird. Jetzt hofft sie auf politisches Asyl der iranischen Regierung und schwört dem obersten Geistlichen des Iran die Treue.

Die Sekte Lev Tahor, welche übersetzt "reines Herz" bedeutet, zählt rund 230 Mitglieder. Die Frauen der Sekte tragen ab dem dritten Lebensjahr von Kopf bis Fuß schwarze Kleidung, die auch oft das Gesicht bedeckt. In den USA stehen Mitglieder von ihnen vor Gericht. Ihnen wird Entführung, Kindesmisshandlung und Identitäsklau vorgeworfen. Gegründet wurde die radikale Gruppe in den 1980er Jahren durch Shlomo Helbrans. Die Führung gab Helbrans an seine Kinder weiter, die noch radikaler sind als er. 

Mit ihren gesellschaftsfeindlichen Regeln und der Praxis Minderjährige zu verheiraten, floh die Gruppe im August 2014 aus San Juan La Laguna in Guatemala. Zuvor waren sie vor Behörden in den kanadischen Provinzen Ontario und Quebec geflohen.

Seit dem Jahr 2017 befinden sich ein Großteil der Gruppe im mexikanischen Chiapas, denn auch in Guatemala wurden gegen sie wegen Heirat Minderjähriger und Kindesmisshandlung ermittelt. Nun hoffen sie auf Asyl in der Islamischen Republik Iran. 

Das Ersuchen um Asyl an Teheran stammt vom November 2018 und wurde am vergangenen Donnerstag bei einem US-Gericht als Teil einer Untersuchung vorgelegt. Es steht im Zusammenhang mit fünf Mitgliedern der Sekte, die in den USA wegen Kindesmisshandlung, Kindesmissbrauch und Identitätsklau durch das Nutzen falscher Pässe vor angeklagt werden. Aus dem Gesuch der Sekte: "Zusammenarbeit und Hilfe bei der Bekämpfung der zionistischen Herrschaft, um das Heilige Land und die jüdische Nation friedlich zu befreien".