Irak: Drei französische IS-Mitglieder zum Tode verurteilt

Laut Bericht aus dem Irak wurden heute erstmals drei französische IS-Mitglieder, die von Syrien in den Irak gelangten, zum Tode verurteilt. Ein Gericht befand sie für schuldig, Mitglied des IS gewesen zu sein. Bagdad fordert zudem von Frankreich Entschädigungen.

Die drei Männer wurden in Syrien durch US-gestützte Gruppen verhaftet und in den Irak gebracht, um sie vor Gericht zu bringen. Es ist das erste Todesurteil gegen französische Staatsbürger im Irak. Rund 1.700 bis 2.000 Franzosen sind in den Irak und nach Syrien gereist, um sich dort dem IS anzuschließen. US-Präsident Donald Trump hatte von den europäischen Ländern gefordert, die IS-Kämpfer und Mitglieder mit EU-Pässen aus Syrien und aus dem Irak zurückzuholen. Trump löste mit seiner Forderung eine Debatte aus. Strittig ist auch, wie mit den sogenannten IS-Bräuten und deren Kindern umgegangen werden soll. Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Bestrafung der Kinder für die Taten ihrer Eltern. Viele von ihnen befinden sich noch in Flüchtlingslagern. 

Anfang Mai forderte die irakische Regierung finanzielle Entschädigungen von Frankreich, angesichts der 14 IS-Mitglieder, die nach Bagdad gebracht worden sind. Sie stammen aus kurdischen Lagern im Nordosten Syriens. Bei dem Besuch des irakischen Premierministers Adil Abdul-Mahdi in Paris versprach der französische Präsident Emmanuel Macron, Frankreichs Hilfe beim Wiederaufbau des Iraks auszubauen: 

Die französische Entwicklungsbehörde wird bald in Bagdad mit erhöhten Ressourcen ausgestattet, um Ihnen zu helfen.

Derzeit befinden sich rund 1.000 ehemalige IS-Kämpfer mit EU-Staatsbürgerschaften in Haft. Bagdad könnte mit der Verurteilung der Terroristen Anspruch auf eine Entschädigungen von bis zu 2 Milliarden Dollar fordern.