Ehemaliger israelischer General: Neue Raketenabwehrstrategie gegen Hamas notwendig

Der ehemalige israelische General Meir Elran warnt vor der neuen Schlagkraft der Hamas und fordert eine neue Strategie zur Raketenabwehr. Es ginge nicht nur um die Sicherheit der Israelis sondern auch um die Entscheidungsfähigkeit über Krieg und Frieden.

Nach Ansicht des ehemaligen Generals und einstigen stellvertretenden Chef des IDF-Militärgeheimdienstes Meir Elran sei das israelische Militär zu selbstgefällig geworden. Elran äußerte sich hierzu in einer Veröffentlichung des israelischen Instituts für Nationale Sicherheitsstudien. Nach ersten Erfolgen in der Raketenabwehr im Zusammenhang mit den Kriegen in den Jahren 2012 und 2014 gegen die Hamas, insbesondere mit dem Iron Dome, sei es nun Zeit für eine radikalen Änderung.

In der letzten Zeit habe die Hamas von Gaza aus zunehmend Raketen abgefeuert, die über eine längere Reichweite verfügten. Dabei seien Gemeinden anvisiert worden, die aufgrund ihrer geringen Wichtigkeit über kein Raketenabwehrsystem verfügten. 

Eine neue Militärstrategie zur Raketenabwehr aus Gaza diene dabei nicht nur der Sicherheit der israelischen Gemeinschaft. Es ginge auch darum, dem Sicherheitskabinett genügend Zeit zu geben, Entscheidungen über Krieg und Frieden treffen zu können. Sonst könne ein Angriff schnell zum Krieg führen. Denn, wenn die Raketen aus dem Gazastreifen in die Städte und Gemeinden auf israelischen Boden einschlügen, so Elran, stünden die Entscheidungsträger unter dem Druck der Öffentlichkeit schnell zu agieren, ohne die langfristigen Folgen richtig abwägen zu können. 

Elran fordert weitere Raketenabwehrsysteme und Frühwarnsysteme, um verletzbare Gegenden im Zentrum des Landes zu schützen. Zivilisten und lokale Beamte müssten für den Fall eines Angriffs geschult werden. 

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