Huthi-Rebellen präsentieren abgestürzte deutsche Drohne im Jemen (Video)

Eine deutsche Aufklärungsdrohne des Typs "Luna" ist im Norden Jemens abgestürzt. Ob die Drohne von Huthi-Rebellen abgeschossen oder gehackt wurde ist nicht bekannt. Der Vorfall zeigt aber, wie deutsche Militärausrüstung in Kriegsgebieten im Einsatz ist.

Mohammed al-Bachiti vom Politbüro der Huthi sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass die Drohne des oberbayrischen Herstellers EMT in der Grenzregion Nadschran zu Saudi-Arabien abgeschossen wurde. Das Video welches die Huthi vor etwa zwei Wochen aufgenommen haben, zeigt "Luna" in einem desolaten Zustand. Der Bug ist völlig zerschmettert und die wichtigsten Teile, die hochauflösende Kamera und das Steuerungsgerät, weisen entsprechende Schäden auf.

Dieses rund 40-Kilogramm schwere Gerät wurde laut der Firma EMT aus Penzberg im Jahr 2011 verkauft. Auch die Bundeswehr setzt diese Aufklärungsdrohne ein. Sie war unter anderem in Afghanistan, im Kosovo und Mazedonien im Einsatz.

Der angebliche Abschuss der deutschen Drohne dürfte erneut die Debatte in Bundestag und Bundesregierung über Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien befeuern, welche das wahhabitische Königreich auch in ihrem Krieg gegen den jemenitischen Nachbarn einsetzt. Erst vor Kurzem kam eine Kommission des britischen Parlaments zu dem Schluss, dass der Export von britischen Waffen nach Saudi-Arabien gesetzeswidrig sei, weil sie im Jemen für Kriegsverbrechen eingesetzt würden.

Die Bundesregierung prüft hingegen derzeit, ob sie den verhängten Stopp von Rüstungsexporten nach Riad verlängert oder aufhebt. Diese Überprüfung wird nicht zuletzt auch auf Druck Großbritanniens unternommen, weil der deutsche Stopp Auswirkungen auf britische Waffensysteme hat, von denen einige mit Bestandteilen aus Deutschland gebaut werden.

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(rt deutsch/dpa)