Vor Eintreffen von Erdoğan bei Putin: Russisches Militär meldet Extremisten-Angriffe in Idlib

Hunderte von Extremisten auf Dutzenden von Pick-ups mit montierten Maschinengewehren haben versucht, die Positionen der syrischen Armee in einem massiven und koordinierten Angriff in der Idlib-Deeskalationszone zu durchbrechen, teilte das russische Militär mit.

Zwei Gruppen von al-Nusra-Kämpfern, die jeweils bis zu 200 Kämpfer zählten, griffen Positionen der Syrischen Arabischen Armee (SAA) in den Regionen Abu al-Duhur und Abu Shardscha in Idlib an, fasste das russische Aussöhnungszentrum für Syrien in einer Erklärung zusammen.

Die Extremisten entsandten einen Selbstmordattentäter, um die SAA-Verteidigung im Raum Abu al-Duhur zu durchbrechen. Aber eine Panzerabwehrrakete eliminierte das mit Sprengstoff beladene Auto, kurz bevor das Todesauto die Frontlinie der Regierungstruppen erreichen konnte. Kurzzeitig drängten die extremistischen Kämpfer, die sich unter dem Schirm der sogenannten Hayat Tahrir al-Scham-Miliz vereinten, die syrische Armee 1,5 Kilometer hinter die Verteidigungslinie. Mit Hilfe eintreffender Verstärkung konnte die syrische Armee die Offensive der aufständischen Milizen abwehren und die alte Frontlinie wiederherstellen.

Die Angriffe der Extremisten bei Abu Shardscha waren noch weniger erfolgreich und wurden von syrischen Truppen vereitelt. Der Widerstand der Regierungstruppen zwang die Extremisten, sich unter Verlusten auf ihre ursprünglichen Positionen zurückzuziehen, wurde in der Erklärung des russischen Militärs festgestellt.

Nachdem im September ein Abkommen zwischen Russland und der Türkei geschlossen wurde, was zur Einrichtung einer entmilitarisierten Pufferzone in Idlib führte, ist es nicht das erste Mal, dass al-Nusra-Kämpfer versuchten, SAA-Positionen anzugreifen.

Das Abkommen, das von Deutschland und Frankreich unterstützt wurde, hätte es den sogenannten "gemäßigten" Rebellen ermöglichen sollen, die Kontrolle über die Provinz zu übernehmen und gleichzeitig die Extremisten loszuwerden. Doch entgegen der Vereinbarung sind immer noch etwa 70 Prozent dieser Zone von Terroristen besetzt, wie der russische Außenminister Sergei Lawrow letzte Woche feststellte.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan wird am Mittwoch in Moskau mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammentreffen, um die Entwicklungen in Syrien, insbesondere für die Zeit nach dem Rückzug des US-Militärs, sowie die geplante türkische Militäroperation gegen die Kurden-Miliz YPG an ihrer Grenze zu diskutieren.

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