Während andere Weihnachten feierten: Israel billigt 1.300 Wohnungen für Israelis im Westjordanland

Das israelische Verteidigungsministerium entschied am Dienstag, Pläne zum Bau von 1.300 Wohnungen im Westjordanland voranzutreiben. Weiteren 400 soll noch am Mittwoch zugestimmt werden. Die Kritiker des Siedlungsbaus sind derweil im Weihnachtsurlaub.

Im August trieb die israelische Regierung den Bau von 1.000 Wohnungen für israelische Siedler im Westjordanland voran. Diese Woche will die israelische Regierung den Bau weiterer israelischer Siedlungen genehmigen. Es geht um insgesamt 1.775 Wohnungen oder Häuser. 82 neue Wohnungen werden in der Siedlung Ofra entstehen.

Dort hatten zu Beginn des Monats Schüsse auf eine Bushaltestelle israelische Opfer gefordert. Danach kündigte die Regierung an, die Siedlungspläne erst recht voranzutreiben. Unter den Opfern war auch ein ungeborenes Kind. 23 Bauprojekte, für die am Dienstag grünes Licht gegeben wurde, werden östlich der Trennungsbarrieren im Westjordanland realisiert.

Am Mittwoch soll Bauten in Jitzhar, Rehalim, Schavei Schomron und Har Bracha zugestimmt werden. Palästinensische Vertreter warnen vor dem geplanten Bau einer Wasserrohrleitung. Diese könnte Anbauflächen der Palästinenser schädigen und eine künftige große israelische Siedlung entstehen lassen, die Nablus von Ramallah trennt. Die palästinensische Seite beklagt einen 60-prozentigen Anstieg der Gewalt gegen sie durch Siedler im Jahr 2017.

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Im Hinblick auf die anstehenden Wahlen warnte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, dass die linksgerichteten Parteien seines Landes versuchten, die Medien für ihre Zwecke zu gewinnen. Die jüdische Besiedlung des Westjordanlands drohe rückgängig gemacht zu werden, sollten sie damit Erfolg haben.