Saudischer Generalstaatsanwalt: Khashoggi wurde zerstückelt und aus dem Konsulat gebracht

Der saudische Generalstaatsanwalt hat am Donnerstag erklärt, dass die Todesstrafe gegen fünf Verdächtige im Fall des ermordeten Journalisten Jamal Khashoggi im Konsulat von Istanbul verhängt wird. Auch ein ehemaliger Berater des Kronprinzen ist betroffen.

In einer im Fernsehen übertragenen Erklärung sagte Saud al-Mudschib, dass Khashoggi an einer hohen Dosis von Drogen starb, die von seinen Mördern verabreicht wurde. Sein Körper wurde danach zerstückelt und heimlich aus dem Konsulat herausgebracht.

Die Körperteile des Journalisten wurden dann an einen saudischen Agenten außerhalb des Konsulats übergeben, sagte ein Pressesprecher.

Die Person, die Khashoggis Ermordung angeblich befohlen hat, war der Leiter des Verhandlungsteams, das in die Türkei geschickt wurde, um ihn nach Riad zu holen, heißt es vonseiten der saudischen Generalstaatsanwaltschaft.

Der saudische Pressesprecher fügte hinzu, dass Saud al-Qahtani, ein ehemaliger Berater von Kronprinz Mohammed bin Salman, ebenfalls untersucht und von Auslandsreisen ausgeschlossen werde.

Der saudische Staatsanwalt Saud al-Modschib war am 28. Oktober in Istanbul und führte am 29. Oktober Gespräche mit dem Generalstaatsanwalt von Istanbul. Zuvor bestritt die saudische Seite wochenlang, dass die Ermordung von Khashoggi vorsätzlich begangen wurde.

Der Generalstaatsanwalt führte eine zweite Gesprächsrunde mit dem türkischen Staatsanwalt İrfan Fidan am 30. Oktober im Gerichtsgebäude, bevor er das saudische Konsulat im Stadtteil Levent besuchte.

Die Nachrichtenagentur Demirören berichtete, dass al-Modschib die Türkei verlassen habe, nachdem er Anfang Oktober das Büro des türkischen Geheimdienstes MİT in Istanbul besuchte.