Am Dienstag wurden laut türkischen Medien Polizeirazzien im ganzen Land durchgeführt. Die Untersuchung richtete sich gegen Personen, die sich gegen die wirtschaftliche und finanzielle Sicherheit der Türkischen Republik gestellt haben sollen.
Laut den Ermittlern führten die Verdächtigen seit Januar 2017 mehr als 28.000 Überweisungen auf Konten in Banken außerhalb der Türkei durch. Die Mehrzahl dieser Transfers erfolgte an Iraner, die in den Vereinigten Staaten leben, so die Ergebnisse der Untersuchung. Die Istanbuler Generalstaatsanwaltschaft erklärte, dass die Überweisungen von verschiedenen Bankfilialen und Geldautomaten aus vorgenommen wurden und Summen von 5.000 Lira (830 US-Dollar) und mehr betrugen.
Die Verdächtigen werden wegen des Verdachts der Gründung einer kriminellen Bande und der Verletzung von Gesetzen zur Bekämpfung der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung verhört.
Die Ermittlung lief einige Monate, nachdem ein US-Gericht eine Führungskraft der staatlichen türkischen Halkbank für 32 Monate inhaftiert hatte. Ihm wurde vorgeworfen, dem Iran geholfen zu haben, die US-Sanktionen zu umgehen. Ankara erklärte, dass der Fall politisch motiviert sei.
Kapitalabflüsse ins Ausland wurden für die türkischen Behörden zu einem heiklen Thema, nachdem der Verkauf der Lira die türkische Währung in diesem Jahr um 40 Prozent abwertete. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan warnte die Türken davor, Geld ins Ausland zu schicken, wenn es nicht für Investitionen bestimmt ist.
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